Laura Sebastian: Ember Queen (Buch)

Laura Sebastian
Ember Queen
(Ember Queen, 2020)
Übersetzung: Dagmar Schmitz
cbj, 2020, Hardcover, 540 Seiten, 20,00 EUR, ISBN 978-3-570-16531-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Mit „Ember Queen“ findet die Reihe von Laura Sebastian endlich ihren Abschluss. Denn die „Ash Princess“ hat es geschafft, sich aus ihrer Opferrolle zu befreien und macht sich nun daran, ihr Volk und die Welt zu retten.


Doch das ist nicht ganz so einfach, denn ihr gegenüber steht nicht mehr der Kaiser, sondern ausgerechnet ihre ehemalige Herzensfreudin Cressida, die sich durch den Einsatz eines Giftes zu einem regelrechten Monster entwickelt hat. Von Hass und Wahnsinn zerfressen, erschafft diese andere wie sie und benutzt sie als magische Verlängerung ihrer eigenen Kräfte, während Theodosia daran arbeitet, ihr Volk zu befreien, indem sie die Minen zurückerobert, in denen die magischen Steine geborgen werden, die einigen ihrer Landsleute erst die Macht verleihen, mit denen sie über die Elemente gebieten können.

Der ehemaligen Ascheprinzessin gelingt es, immer weiter auf die Hauptstadt vorzudringen, aber auch sie ist nicht vor Fehlern gefeit und muss damit leben, dass der Kampf einen hohen Blutzoll fordert - auch unter ihren Freunden.


Die Geschichte macht dort weiter, wo sie aufhörte. Theodosia hat ihre Prüfungen bestanden und wächst immer mehr in die Rolle einer Königin hinein, was aber auch bedeutet, Entscheidungen zu treffen, die andere in den Tod schicken und manchmal grausam zu handeln. Die Autorin geht da bewusst realistisch vor, auch wenn die Gewalt nur in Maßen geschildert wird. Dennoch bleibt es nicht gerade harmlos, so dass romantische Gefühle erst einmal in den Hintergrund treten.

Tatsächlich geht es nicht darum, dass am Ende die Prinzessin den Prinzen bekommt und beide glücklich und zufrieden über ihr Reich regieren - die Handlung bleibt da nüchterner und realistischer. In erster Linie geht es um das Erwachsenwerden der Heldin und ihrer Freunde, die nach und nach den Platz in ihrem Leben finden und auch die Aufgaben, die sie fortan übernehmen wollen.

Der Abschluss ist daher sehr angemessen und glaubwürdig. Die Helden kommen nicht ohne Blessuren davon und müssen schmerzvolle Verluste hinnehmen. Das einzige Zugeständnis an die jugendlichen Leser ist wohl, dass die Bestrafung der Feinde etwas menschlicher abgehandelt wird, als man es von den Büchern für Erwachsene kennt.

Die Figuren haben genug Profil, um beim Leser Interesse zu wecken und machen teilweise auch eine angenehme Entwicklung durch. Allerdings hat man den meisten Spaß, wenn man bereits die beiden ersten Bände der Trilogie kennt, da immer wieder auf vorhergehende Ereignisse angespielt wird.

„Ember Queen“ ist der konsequente Abschluss der Fantasy-Trilogie von Laura Sebastian, die sich um die Befreiung eines Landes und das Erwachsenwerden seiner Prinzessin dreht. Romantische oder märchenhafte Versatzstücke treten in den Hintergrund, da die Autorin bewusst auf ein glaubwürdiges Szenario und dazu passende Entwicklungen der Helden setzt. Magie und Intrigen würzen die Geschichte zusätzlich.