Heliosphere 2265 Band 1: Dunkle Fragmente, Andreas Suchanek (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 13. August 2020 20:13

Heliosphere 2265 Band 1
Dunkle Fragmente
Andreas Suchanek
Titelbild: Arndt Drechsler
Greenlight Press, 2015, Hardcover, 348 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 978-3-95834-158-6 (auch als eBooks erhältlich)
Rezension von Carsten Kuhr
Jayden Cross ist trotz seiner nur 33 Lebensjahre ein Held. Aus einer der begüterten Familien stammend, hat er ohne deren Protektion bei der Raummarine seinen Weg gemacht, hat einen ganzen Planeten gerettet. Nun bekommt er als Dank und Anerkennung das Kommando über die revolutionär neue „Hyperion“.
Seine erste Mission führen ihn und die Crew auf der Suche nach der verschollenen „Protector“ ins Elnath-System. Hier treffen sie auf ein Schiff, dessen Crew einen grausamen Tod erlitten hat. Warum nur haben sie sich gegenseitig gemeuchelt, und was hat der in einem Stasis-Tank eingeschlossene Parlide an Bord zu suchen?
Die Antwort findet sich auf einem Planeten des Elnath-Systems. An dessen Nordpol stößt die Crew auf das größte Geheimnis der Parliden: ein Fraktal, das imstande zu sein scheint, die Zivilisationen zu vernichten.
Kaum hat die „Hyperion“ das Artefakt der Flotte übergeben, kommt es auf dem Mars, wo das unbekannte Objekt untersucht wird, zu einem verhängnisvollen Zwischenfall. Eine schwarze Strahlung verursacht auf dem ganzen Mars eine kollektive Bewusstlosigkeit, ein Signal geht vom Fraktal aus, das nach Rental IV gerichtet ist. Auf einer der Heimatwelten der Ranliden muss es ein weiteres Artefakt geben und nur die „Hyperion“ mit ihrem Interlink-Antrieb ist schnell genug, die verbündete Rasse zu warnen.
Im System angekommen bemerken Cross und seine Crew, dass sie zu spät kommen. Die Spur führt sie in Richtung eines Parlidensystems - ein System, das offensichtlich mittels einer gestohlenen Antimaterie-Bombe vernichtet werden soll.
An Bord der „Hyperion“, dem ersten Schiff der Solaren Union mit Interlink-Antrieb, überschlagen sich die Ereignisse. Eigentlich sollte Captain Cross bei der schwer bewaffneten Nova-Station nur das zweite Fraktal an die mit den Menschen verbündeten Rentalianer übergeben, doch dann empfangen die neuartigen Sensoren der „Hyperion“ Werte, die auf eine schleichende Invasion des Systems durch eine unbekannte Rasse schließen lassen. Es kommt zu einem vernichtenden Gefecht, bei dem der von Menschen kolonialisierte Planet in einen nuklearen Winter gebombt wird.
Immer deutlicher wird dabei, dass an Bord der „Hyperion“ ein Verräter sein muss, der den unbekannten Aggressoren zuarbeitet.
Währenddessen überstürzen sich im heimatlichen Sol-System die Ereignisse. Admiral Juri Michaelew setzt seinen von langer Hand vorbereiteten Militärputsch in Gang - nicht ahnend, dass auch er nur eine Marionette eines Strippenziehers ist, der seinen Staatsstreich von langer Hand vorbereitet hat und Michaelew als Bauernopfer und Schuldigen benutzt.
Währenddessen suchen Cross und sein Sicherheitsoffizier den Verräter an Bord der „Hyperion“ - und sie werden an unerwarteter Stell fündig…
Andreas Suchanek ist mir als Autor der mittlerweile eingestellten „Sternenfaust“-Serie (Bastei) sowie als Mitarbeiter bei „Maddrax“ und „Professor Zamorra“ ein Begriff. Mit „Heliosphere 2265“ präsentiert er seit November 2012 eine monatlich erscheinende SF-Serie die zunächst im eBook erscheint, später werden dann jeweils 4 eBooks zu einem Harcdcover zusammengefasst.
Inhaltlich bewegt sich die Serie im Bereich des Bekannten, ohne dass ich dies jetzt negativ meinen würde. Die Beschreibungen der Crew auf dem Kommandodeck erinnert an „Star Trek“-Vorlagen, die auftretenden Völker sind ebenfalls an unterschiedliche Vorbilder angelehnt. Erstaunlicherweise liest sich die Mischung dann aber flüssig und spannend auf einen Rutsch durch.
Noch fehlen den Figuren die Hintergründe, die ihnen wirkliche Tiefe und damit Leben verleihen, doch es zeichnen sich bereits Schicksale ab, Nebenfiguren werden in Position gebracht, Widersacher und Sympathisanten eingeführt und das Geheimnis um die Artefakte, der drohende Krieg gegen die Paliden mit weiteren Geheimnissen hinterfüttert.
Ein Anfang ist gemacht, ein Beginn, der neugierig macht, wie es weitergeht, der sich stilistisch im Heftroman-Niveau bewegt, dabei spannend und kurzweilig unterhält und sich vor anderen Military-SF-Serien wahrlich nicht verstecken muss.