Sigurd (Großband) 2: Laban der Schreckliche, Charly Strauss (Buch)

Sigurd (Großband) 2
Laban der Schreckliche
Charly Strauss
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, 2020, Hardcover, 192 Seiten, 39,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Wieder einmal kommen die Ritter Sigurd und Bodo sowie der sie begleitende Knappe Cassim auf ihrem Weg gen Heimat nicht voran.

Es beginnt damit, dass sie Zeuge eines Überfalls auf einen Schatztransport werden. Selbst mit ihrer tatkräftigen Mithilfe gelingt es nicht, den Raubzug, der dem örtlichen Fürsten die Einnahmen eines halben Jahres kostet, zu verhindern. Mehr noch, die gefangengenommenen Verräter um von Eichenkamp können entkommen und flüchten auf das schwarze Piratenschiff, von dem die Räuber kommen.

In der Burg von Fürst Friedrich angelangt, werden Anschläge auf Sigurd und Bodo verübt - die Spur scheint immer wieder zu den Piraten zu führen, denen es gelingt die holde Margarete in ihre Gewalt zu bekommen.

Bei dem Versuch diese zu retten, werden Sigurd und Bodo gefangengenommen und an den Menschenjäger Ritter Laban verkauft. Nun sollen sie, zu Tode gehetzt, einen elenden Tod sterben…

 

Verfasser Charly Strauss ist fleißig. Kurz nach der ersten Roman-Adaption der „Sigurd“-Großbände legt er mit vorliegendem Buch bereits den zweiten Teil der Übertragung der Comics vor. Enthalten sind dieses Mal die Lehning-Großbände 142 bis 157.

Inhaltlich taucht erstmals ein Gegenspieler Sigurds auf, der den Helden längere Zeit begleiten wird. Die Rede ist von Laban dem Schrecklichen, ein Hüne von Mann. Mit großen Körperkräften gar reichlich ausgestattet, weiß dieser auch mit dem geschliffenen Stahl, der Lanze und dem Bogen bestens umzugehen. Eigentlich also bestes Ritter-Material, wenn Laban nicht ein menschenverachtender Perversling erster Güte wäre. Ohne Sinn für Recht und Gerechtigkeit findet er seine innere Befriedigung darin, Unschuldige zu Tode zu hetzen.

Eben dieses Schicksal hat er Sigurd und Bodo zugedacht. In seiner auf einer einsamen, abgelegenen Insel errichteten Burg werden die Beiden im Verlies eingekerkert und zunächst psychisch gefoltert; eine sie verfolgende riesige Steinkugel in einem unterirdischen Schacht kennen wir aus dem weit später gefilmten „Indiana Jones“-Blockbuster. Ihre Zuversicht soll ins Wanken gebracht, sie innerlich gebrochen werden.

Überraschend für mich dann, wie pazifistisch Sigurd mit seinen gnadenlosen Gegnern umgeht. Selbst finstere Folterknechte werden nur bewusstlos geschlagen statt sie zu töten und damit die Gefahr von diesen ein für alle Mal auszuschalten. Ansonsten erwartet den Ritter-Fan, was erprobt und spannend ist: Piraten auf hoher See, gefräßige Haie, Verliese, gestohlene Schätze, eine Zwingburg und jede Menge packend geschilderter Kämpfe.

Und aller Fährnisse und Kämpfe zum Trotz hat Sigurd seinen Widersacher noch zumindest im Finale des Bandes nicht besiegt - auch wenn er dies zu diesem Zeitpunkt noch glaubt. Sprich, eine Fortsetzung der Auseinandersetzung mit einem mehr als gefährlichen Gegner, der Sigurd und Co. alles abverlangt, steht an.