Fiona Bondzio: Highlander-Kochbuch (Buch)

Fiona Bondzio
Highlander-Kochbuch
Übersetzung: Jörg Bondzio, Stefan Naguschewski
Zauberfeder, 2020, Hardcover, 116 Seiten, 19,90 EUR, ISBN 978-3-938922-94-1

Rezension von Christel Scheja

Das „Highlander-Kochbuch“ ist kein neuer Titel, sondern erschien schon einmal vor einigen Jahren. Dennoch erreicht Zauberfeder vielleicht auch eine weitere Zielgruppe, nämlich die LARPer, die nicht nur auf historisches Ambiente und Kleidung setzen, sondern sich auch wie die Helden der Epoche, die sie verkörpern, ernähren möchten. Und die Kilt tragenden Schotten stehen natürlich immer noch hoch im Kurs.

 

Das Buch präsentiert eine Sammlung repräsentativer und dem modernen Geschmack und Möglichkeiten angepasste Rezepte. Nach einer längeren Einführung geht es dann auch schon mit einem Kapitel über Fleischgerichte los, in denen man auch das allseits bekannte Haggis nach Anleitung herstellen kann. Dazu gibt es natürlich auch diverse Eintöpfe und Pasteten und Besonderheiten wie Hotch Potch.

Ähnlich gestaltet sind die Fischgerichte, die sich auf die Sorten und die Meeresfrüchte konzentriert, die man in der Region finden kann, um komplizierte Gerichte herzustellen aber auch Alltagstaugliches.

Für das einfache Volk und natürlich auch diejenigen, die nicht so viel Fleisch wollen gibt es jede Menge Gemüse- und Getreidegerichte, aber auch Nachspeisen; und selbst den Getränken und Saucen wird jeweils ein Kapitel zugestanden.


Das Besondere sind die Einführungen. Die Leser werden nicht mit den Rezepten alleine gelassen sondern erfahren auch Einiges über Land und Leute, über die Lebensmittel, die einfache Bevölkerung aber auch der Adel zur Verfügung hatten und warum die Gerichte auf spezielle Art zubereitet wurden - zum Beispiel wurden die Feuerstellen immer aktiv gehalten, und da nutzte man auch die Wärme aus, um Gerichte herzustellen und auch ewig warm zu halten. Zudem beschreibt das Buch, wie man auf einfache Art Fleisch und Fisch pökeln kann, weil dies zu vielen Gerichten einfach dazu gehört.

Tatsächlich findt sich gerade bei den Gemüse- und Getreidegerichten auch sehr viel Alltagstaugliches, was man auch über einen Treff oder ein Lager hinaus verwenden kann, um den Mittagstisch aufzupeppen. Und es lädt sicherlich dazu ein, das Ganze auch mit anderen Fleischsorten auszuprobieren, wenn man nicht immer nur Wild oder Schaf und Hammel verwenden will.

Wenn Zutaten nicht ganz so leicht zu beschaffen sind, oder man sich nicht an sie herantraut wie zum Beispiel Brennnesseln, sind auch Alternativen angegeben. Abgesehen davon wird eigentlich auch so gut wie gar nicht mit Alkohol gekocht, so dass man die Gerichte auch bedenkenlos mit Kindern teilen kann.

Alles in allem gibt das „Highlander-Kochbuch“ einen guten Einblick in die alte Küche Schottlands zur großen Zeit der Clans. Vieles davon ist einfacher als gedacht, überwiegend rustikal und auf das raue Klima abgestimmt und dennoch auch in modernen Küchen machbar, so dass Live-Rollenspieler und auch Fans der Schotten ruhig einen Blick riskieren können, wenn sie auch beim Essen einmal das passende Ambiente kosten wollen.