Die Legende von Korra: Die Ruinen des Imperiums 2 (Comic)

Michael Dante DiMartino
Die Legende von Korra: Die Ruinen des Imperiums 2
(The Legend of Korra: Ruins of the Empire - Part 2, 2019)
Titelbild und Zeichnungen: Michelle Wong
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2020, Album, 80 Seiten, 8,90 EUR, ISBN 978-3-95981-42-4

Rezension von Christel Scheja

Ein neuer Zyklus nimmt in „Die Legende von Korra“ seinen Lauf, und diesmal ist es wirklich ernst, wie schon der erste Band um „Die Ruinen des Imperiums“ zeigte. Denn es gibt genug Kräfte im Erdkönigreich, die die alte Ordnung wieder herstellen wollen und auch in Republica einen Dorn im Auge sehen.

 

Der junge König, der die Regierung anstelle seiner Tante übernommen hat, träumt auch davon, aus dem Reich eine Demokratie zu machen - ein Schritt, den vor allem die oberen Schichten, Adlige und einflussreiche Beamte, nicht gerne sehen, genausowenig wie das Militär. Aus diesem Grund entsteht eine Entwicklung, die zu einem Umsturz führen könnte, vor allem, da ein neuer „starker Mann“ die Bühne betritt.

Um mehr über den zu erfahren, wenden sich Korra und die anderen an die inhaftierte Kuvira. Und die ist erstaunlich kooperativ, wie sich nun auch zeigt, als Korra und der junge König alleine nach Toph suchen, während die Freunde im Schiff zurückbleiben. Es geschieht das Unvermeidliche und nur eine entkommt dem feigen Überfall. Wird Kuvira nun wirklich zum Zünglein an der Waage werden?


Es wäre nicht der erste Antagonist, der nach und nach zu einem echten Freund des Avatars wird. Das konnte der Leser ja schon bei „Avatar“ und Prinz Zuko miterleben. Allerdings hat dieser nicht ganz so viel Schuld auf sich geladen wie die Ursupatorin, die sich bisher noch selbst treu bleibt und erst einmal jede Zusammenarbeit ablehnt. Aber dann kommt auch der Punkt, an dem sie gar nicht anders kann, als die Initiative zu ergreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Das und die Dynamik mit den anderen Figuren sorgt für eine immense Spannung im zweiten Teil der Geschichte, der sich wie erwartet erst einmal dramatisch zum Schlechten entwickelt.

Es werden dabei interessante Verbindungen zu den beiden Serien geschlagen, Entwicklungen gelungen weiter gesponnen und die Handlung dabei so gestaltet, dass vor allem ältere Leser ihren Spaß haben werden.

Heraus kommt eine abwechslungsreiche Handlung mit Momenten zum Lachen und Schmunzeln und denen, bei denen man mit den Figuren mitfühlen darf - vor allem mit Korra, die diesmal einen gewaltigen Schock bekommt. Alles in allem schaffen es die Künstler den Leser wieder einmal so in den Bann zu schlagen, dass er darauf hofft, die Fortsetzung möge bald kommen.

Der zweite Band von „Die Ruinen des Imperiums“ erfüllen daher alle Erwartungen und stellen die Weichen für ein interessantes Finale und Entwicklungen, die auch Auswirkungen auf ganz persönliche Gefühle der Avatar haben könnten.