Ben Peek: Gefallen - Ära der Götter 2 (Buch)

Ben Peek
Gefallen
Ära der Götter 2
(Leviathan’s Blood, 2016)
Übersetzung: Irene Holicki
Piper, 2016, Taschenbuch, 542 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-349-226972-8 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Ära der Götter“ ist eine epische Geschichte, die eine klassische Geschichte erzählt in der die Menschen von denen verlassen wurden, an die sie glaubten und nun zum Spielball dunkler Mächte werden, nachdem sie über Generationen alleine zurechtkommen mussten. Nach „Verflucht“ ist „Gefallen“ Band 2 der Reihe.


Ayae ist eine der wenigen, die noch einen der letzten Götterfunken in sich tragen. Aber das macht sie zu einer Verfluchten, die von der Gesellschaft gemieden und geschmäht wird. Letztendlich aber macht sie genau das nun zu einer Auserwählten, nachdem sie von Zafyr, einem geheimnisvollen Fremden, gerettet wird.

Dennoch können die beiden nichts tun als Mireea fällt, die einst blühende Handelsstadt, in der Ayae bisher als Kartographin lebte. Zusammen mit den letzten Überlebenden muss sie zusammen mit Zafyr nach Yeflam fliehen. Doch auch in der nahegelegenen Hafenstadt kommen sie nicht zu Ruhe, denn auch hier ruhen die Schatten nicht und setzen ihnen immer wieder zu. Vor allem als sie unter Mordverdacht geraten und erneut in üble Ränke verwickelt werden.


Erfahrene Leser werden ahnen, dass bei diesem Mittelband einer Trilogie natürlich nur alles schlimmer für die Protagonisten werden kann Und genau dem ist auch so, als die Helden sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden versuchen. Wieder spielt der Autor dabei mit bekannten Versatzstücken und versucht dadurch ein wenig Spannung in die Geschichte zu bringen, aber das will ihm nicht wirklich gelingen.

Zum einen bringt er eine Vielzahl von Nebenfiguren ein, an die man sich erst einmal gewöhnen beziehungsweise an die man sich wieder erinnern muss. Dadurch wechseln die Schauplätze schnell und man kann sich irgendwann weder die Orte noch die Figuren vorstellen, weil sie überhaupt kein Profil erhalten. Selbst bei den Hauptfiguren mag das nicht gelingen.

Das Geschehen plätschert ohne wirkliche Höhepunkte dahin, auch wenn es ab und an ein paar Action-Szenen gibt. Was man zudem vermisst ist ein roter Faden, da es Ben Peek nicht ganz gelingt herauszuarbeiten, welche Bestimmung nun eigentlich auf Ayae, Zafyr und einigen Figuren aus ihrem Umkreis wartet, so dass einem letztendlich egal ist, was überhaupt passiert.

Man muss schon eine Menge Geduld haben, um bis zum Ende der Geschichte zu kommen, denn der Autor macht es einem nicht leicht, sich durch die Längen durchzukämpfen.

„Gefallen“ mag zwar gefällig geschrieben sein, kann inhaltlich aber nicht besonders überzeugen, denn die Geschichte schleppt sich sichtlich dahin, bietet nur Geplänkel aber keinen roten Faden und enttäuscht auf voller Linie, da der Autor Kleinigkeiten mehr Gewicht einräumt als dem roten Faden.