Alex Lukeman: Project: Dunkle Ernte (Buch)

Alex Lukeman
Project: Dunkle Ernte
(Black Harvest)
Übersetzung: Peter Mehler
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2020, Taschenbuch, 352 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-95835-456-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Drei renommierte Wissenschaftler werden innerhalb von 24 Stunden ermordet. Alles weist darauf hin, dass sie einem antiken Geheimnis aus der Zeit Alexander des Großen auf der Spur waren - einer Pflanzenseuche, die auch heute noch als biologische Waffe in der Lage wäre, verheerendes Unheil anzustellen.

Einer antiken Schrifttafel zufolge wurde eine Probe des Virus in einer hermetisch verschlossenen Amphore in den Tempel der Demeter nach Griechenland gebracht.

Die Agenten von Project, einer geheimen Regierungsabteilung die allein dem US-amerikanischen Präsidenten unterstellt ist, machen sich auf die Suche nach der antiken biologischen Waffe - und stoßen auf eine Verschwörung, die den Dritten Weltkrieg auslösen könnte.


Historisch angehauchte Thriller, das ist nichts wirklich Neues. Dan Brown und James Rollins haben hier die Latte sehr hoch gelegt, viele Autoren versuchen sich im Sub-Genre und präsentieren entsprechendes Lesefutter.

Alex Lukeman hat gegenüber seinen Konkurrenten einen entscheidenden Vorteil: Nicht nur, dass er die ganze Welt bereist hat und so viele der beschriebenen Gegenden aus persönlicher Erfahrung kennt, er diente auch bei den Marines. Insoweit hat er einen fundierten Blick darauf, wie es in US-Regierungseinrichtungen zugeht, wie die Abläufe und Hierarchieren hier aufgestellt sind - und beides merkt man seinen Romanen an.

Vorliegend geht es nach Griechenland und Bulgarien, wobei die wichtigsten Szenen weiterhin auf Gottes bevorzugtem Kontinent - zumindest, wenn man die Amerikaner fragt - angesiedelt bleiben.

Dass Lukeman seine Reihe dabei auf immer breitere Füße stellt, sei angemerkt. Nicht länger haben es die Agenten mit gewöhnlichen Spionen oder Mördern zu tun - es zeichnet sich das Bild einer weltweit agierenden Verschwörungsgruppe ab. Desweiteren werden die Agenten immer deutlicher gezeichnet und mit Tiefe versehen. Auch wenn der Fokus auf Nick und Selena gerichtet bleibt, rücken so manches Mal ihre Begleiter mehr ins Zentrum und werden ausgebaut.

Ansonsten bleibt er dem erfolgreichen Schema treu - sprich fiese, skrupellose Verschwörer und eine alte Geheimgesellschaft geben sich die Ehre, unsere Kämpfer auf Seiten des Guten haben alle Hände voll zu tun, sich ihrer Haut zu wehren und zu versuchen, überhaupt einmal das Dickicht an Lügen und Manipulationen, denen sie ausgesetzt sind, zu durchschauen. Jede Menge Kämpfe und Rätsel warten auf die Agenten, das Tempo ist gewohnt hoch, die Dramatik ebenso und das Ende wie erwartet, so dass Fans der Serie den Band befriedigt zuschlagen werden.