Star Wars Sonderband 118: Die Flucht (Comic)

Star Wars Sonderband 118
Die Flucht
(Star Wars 56-61)
Autor: Kieron Gillen
Zeichnungen: Andrea Boccardo, Angel Unuzueta
Übersetzung: Matthias Wieland
Panini, 2019, Paperback, 140 Seiten, 17,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1416-3

Rezension von Christel Scheja

Die Rebellen-Flotte ist durch Verrat zum Teil zerstört worden und nun in alle Himmelsrichtungen zerstreut worden. Auch Prinzessin Leia, Luke Skywalker und Han Solo versuchen zu entkommen und haben in einer Ex-Flamme des Schmugglers eine Verbündete gefunden, die sie vor dem Zugriff Darth Vaters rettet. „Die Flucht“ gestaltet sich mehr als dramatisch in diesem „Star Wars“-Sonderband.

 

Die Rebellen-Flotte ist noch immer über die Galaxis verteilt, und die drei Helden machen sich nach Brentaal IV auf, um dort einen Kontaktmann zu treffen, werden auf dem Weg dahin aber aufgebracht und stranden auf einer seltsamen Welt, die sich bisher aus dem ganzen Kampf herausgehalten hat, aber auch nicht zum Imperium gehört. Dort versucht man ein friedliches Leben zu führen, wenngleich auch die Gemeinschaft das Kämpfen nicht verlernt hat und nach einem strengen Kodex lebt.

Während Prinzessin Leia die Ressourcen nutzt, um einen Racheplan zu ersinnen und Luke die Gemeinschaft zu verstehen versucht, scheint sich Han schnell einzugewöhnen, während sie darauf warten, dass Sana sie wieder abholt, wenn sie die imperialen Verfolger abgeschüttelt hat. Aber keiner traut den Gastgebern wirklich, denn sie haben ein Geheimnis.


Es gibt sie immer wieder, die kleinen Enklaven, die mit dem Imperium einen Deal abgeschlossen haben und in Frieden und Unabhängigkeit leben können, aber das hat auch seinen Preis. Das bekommen die Helden zu spüren, denn einige Ansässige machen keinen Hehl daraus, dass ihre Anwesenheit den Deal zerstören könnte. Luke, Han und Leia stecken also in einer Zwickmühle - aber sie versuchen das Beste daraus zu machen, die ehemaligen Krieger tatsächlich an ihrer Ehre zu packen.

Interessant ist, es zu sehen, wie unterschiedlich die Helden damit umgehen: Han erkennt sehr schnell, was er tun muss, um sich das Leben angenehm zu machen und zeigt sich ungewöhnlich sozial, Luke ist neugierig und taucht mit den faszinierten Augen des naiven Jünglings in die fremde Gesellschaft ein, die einen ungewohnten Ehrenkodex hat und Leia ist wie immer Diplomatin und Staatsfrau, sie versucht das zu nutzen, was ihnen hier geboten wird, um schon voraus zu planen. Und zeigt dabei, dass auch sie über bestimmte Gefühle nicht erhaben ist.

Natürlich schwebt über allem die drohende Aura des Imperiums, ein Auftauchen von Truppen bleibt unausweichlich - und so steigert sich die Spannung nach und nach immer mehr, denn lange ist nicht klar, für was sich die Einheimischen entscheiden werden: ihre Gäste auszuliefern oder sich gegen das Imperium zu stellen.

Fazit: Der „Star Wars“-Sonderband „Die Flucht“ spinnt die Ereignisse weiter, die in „Zerstörte Hoffnungen“ ihren Anfang nahmen und bringt die Helden in eine interessante Zwickmühle, in der sie erstmals auch andere Seiten ihres Wesens zeigen dürfen. Denn nicht das Abenteuer ist überraschend sondern die Reaktionen auf die Situation, erst einmal untätig sein und sich einer fremden Gemeinschaft anpassen zu müssen. Und da zeigt sich, dass zwei der Helden auch einmal ganz anders können, als man es von ihnen gewohnt ist.