Die Legende von Aang – Das Buch zum Film, Michael Teitelbaum (Buch)

Michael Teitelbaum
Die Legende von Aang – Das Buch zum Film
Aus dem Amerikanischen von Valerie Kurth
SchneiderBuch, 2010, Hardcover, 136 Seiten, 9,95 EUR, ISBN 978-3-505-12783-0

Carsten Kuhr

Auf Nickelodeon läuft bereit seit geraumer Zeit und sehr erfolgreich die animierte TV-Serie „Avatar – The Last Airbender“. Zwischenzeitlich hat Nickelodeon bereits eine Spin-off-Reihe geordert, eine Real-Filmumsetzung ist in Arbeit. Noch im Sommer kommt der erste Film – „Die Legende von Aang“ auch bei uns in die Kinos, die anschließende DVD-/Blu-ray-Vermarktung wirft bereits ihre Schatten voraus. Erste Trailer machen auf den Film neugierig, der ganz dem Trend der aufwendig inszenierten Fantasy-Epen folgen soll. Da darf die literarische Umsetzung nicht fehlen. SchneiderBuch hat sich die Rechte an dem Buch zum Film gesichert und diese, wie bei derartigen Bänden so üblich, mit Filmbildern angereichert zu einem sehr moderaten Preis vorgelegt.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Auf einer archaischen Welt spielend haben sich die magisch Begabten auseinandergelebt. Während früher der Avatar, ein durch Inkarnation Unsterblicher, dafür sorgte, dass alle vier Elemente und ihre menschlichen Bändiger gleichrangig neben- und miteinander existierten, haben nach dessen Verschwinden vor rund einhundert Jahren die Feuerwirker die Herrschaft blutig an sich gerissen. Alle Luftwirker wurden ermordet, die Erd- und Wasserwirker gejagt und unterdrückt. Katara, eine noch unerfahrene Wasserbändigerin, und ihr Bruder entdecken eines Tages im ewigen Eis ihrer Heimat einen dort im magischen Schlaf liegenden Jungen. Schnell wird deutlich, dass sie den Avatar gefunden haben. Er, der als Einziger alle vier Elemente bändigen kann, macht sich, unterstützt von den Geschwistern, auf, die Welt von der despotischen Herrschaft der Feuerbändiger zu befreien. Im Reich der nördlichen Wasserbändiger kommt es zur ersten großen Auseinandersetzung...

Das Buch richtet sich in erster Linie an Leserinnen und Leser, die die Serie bereits im TV verfolgt oder als Game gespielt haben. Immer wieder wird auf Ereignisse Bezug genommen, die im Roman selbst kaum angesprochen werden, was die Lektüre nicht einfacher macht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Übersetzung sprachlich doch sehr einfach daherkommt. Auch wenn man für ein jugendliches Publikum schreibt, heißt dies nicht, dass man diesem nur eine stupide Aneinanderreihung kurzer, ja kürzester, Sätze zumuten kann. Das liest sich holprig, stört den Aufbau von Atmosphäre, von einer glaubwürdigen Charakterzeichnung und Entwicklung will ich einmal gar nicht reden. Um es deutlich zu sagen – so interessant und spannend die ersten Trailer und Bilder aus dem Spielfilm sind, die literarische Umsetzung lässt doch handwerklich deutlich zu wünschen übrig. Viel, zu viel, wird verkürzt oder gar nicht angesprochen, der Plot springt von einer Actionszene zur nächsten, dazwischen bleibt kein Raum, die Handlung mit Lebendigkeit zu unterfüttern. Das mag als etwas dickere Inhaltsangabe eines Filmes durchgehen, als Buch zum Film ist es schlicht ungeeignet, will der Zuschauer doch hier eher noch mehr über den Hintergrund seiner Helden erfahren.