Life is Strange 1: Staub (Comic)

Life is Strange 1

Staub
(Life is Strange 1-4)
Autorin: Emma Veceli
Zeichnungen: Claudia Leonardi
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Panini, 2019, Paperback, 116 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7416-1433-0

Rezension von Christel Scheja

Bei „Life is Strange“ handelt es sich um ein 3D-Abenteuer aus der Ideenschmiede des französischen Entwicklers Dontnod Entertainment, das in fünf Episoden unterteilt seit dem Jahr 2015 durch die japanische Firma Square Enix für Windows und mehrere Konsolen wie der Playstation, veröffentlicht wurde. Nun greift ein Comic die grundlegenden Inhalte der Geschichte auf und spinnt sie weiter. Erschienen ist der erste Band, „Staub“.

 

Maxine alias Max besitzt die Fähigkeit, in der Zeit zurückzuspringen und Ereignisse ungeschehen zu machen. Allerdings hat sie beim letzten Mal feststellen müssen, das jede dieser Veränderungen einen Preis hat und manche sind sehr hoch. Als sie ihre beste Freundin Cloe davor gerettet hat, vergewaltigt und ermordet zu werden, verwüstete kurze Zeit später ein Wirbelsturm die Kleinstadt Arcadia Bay.

Die jungen Frauen versuchen sich andernorts ein neues Leben aufzubauen und das Geschehene zu vergessen, aber sie können es nicht. Schuldgefühle und Angst treiben die beiden zurück in den Ort, der sich gerade wieder im Aufbau befindet. Doch nun gerät auch Max‘ Gabe außer Kontrolle und sie weiß schon bald gar nicht mehr, was noch echt ist und was nur Vision.


Auch wenn man das Spiel nicht kennt, kann man sich mit der Zeit in die Geschichte einlesen, denn die Künstler geben nach und nach die wichtigsten Informationen preis. Das sorgt auch für die nötige Spannung in der ungewöhnlich ruhigen Geschichte, die die junge Heldin einerseits mit ihren Schuldgefühlen und ihrer Unsicherheit, ob sie wirklich das Richtige getan hat, konfrontiert, andererseits aber nach und nach enthüllt, was eigentlich hinter dem Ganzen wirklich steckt.

Ganz nebenbei wird auch angedeutet, dass die Beziehung zwischen Chloe und Max mehr als nur freundschaftlich ist, aber es wird nicht ausgewalzt. Die Gefühle zwischen beiden sind der Motor, der die Handlung antreibt und letztendlich auch die junge Heldin dazu bringt, sich den unangenehmen Wahrheiten zu stellen und eine Entscheidung zu treffen.

Dies Alles wurde sehr warmherzig und liebevoll umgesetzt, man merkt förmlich, dass nur Frauen für den Inhalt verantwortlich sind, denn der Fokus liegt weitaus mehr auf den Gefühlen und Gedanken, den Reaktionen als dem, was eigentlich geschieht.

Action ist nur in geringem Maße vorhanden, die Handlung bleibt aber auch durch die vielen Fragen spannend. Ein angemessener Abschluss wird geschaffen, die Künstler lassen sich aber auch ein Hintertürchen für Fortsetzungen offen.

Fazit: „Life is Strange“ 1, „Staub“, spricht durch die interessante Thematik und Umsetzung nicht nur die Fans des Computerspiels an, sondern auch die Leser, die sich für die Zeitreise-Thematik interessieren. Die Umsetzung der Ideen ist spannend aber zugleich auch warmherzig und nah an den Figuren, was man auch nicht immer in dem Maße findet.