Karschnick, Ann-Kathrin: Die Feuerritter – Kampf um Teinemaa (Buch)

Ann-Kathrin Karschnick
Die Feuerritter – Kampf um Teinemaa
Titelgestaltung von Janine Kau unter Verwendung eines Fotos von Peter von Bechen und einer Illustration von Vania
TOMA-Edition, 2009, Paperback, 624 Seiten, 17,90 EUR, ISBN 978-3-940367-49-5

Von Petra Weddehage

Tulurin ist ein Waisenknabe aus Aglaár. Die Betreuerinnen des Waisenhauses schicken ihn in die Lehre zum Zimmermann Bertram. Dieser bezeichnet Tulurin als faul und ungehorsam.
Eines Tages beauftragt Bertram Tulurin, Stühle zum Statthalter zu bringen. Dort belauscht der Lehrling ein Gespräch. Zu seinem Entsetzen erfährt er von einer Verschwörung, deren Ziel es ist, den König zu töten. Leider wird der Junge beim Lauschen erwischt und landet im Kerker des grausamen Statthalters Shin-Du.

Als Tulurin schon mit seinem Leben abgeschlossen hat, wird er von dem geheimnisvollen Erûven gerettet. Dieser verbirgt seine Gestalt und vor allem sein Antlitz unter einem weiten Kapuzenmantel. Der wissbegierige Junge stellt Erûven auf eine harte Probe, da dieser doch eher der schweigsame Typ ist.
Nachdem sie von den Harpyien – Kämpferinnen, die halb Frau und halb Vogel sind – verfolgt und dabei während ihrer Verteidigung getrennt wurden, gerät Tulurin in ein seltsames Labyrinth. Dort begegnet ihm Tamina. Sie sieht zwar aus wie ein gewöhnliches Pferd, aber schnell merkt Tulurin, dass an diesem Wesen nichts Gewöhnliches ist. Tamina ist eines der schon lange ausgestorben geglaubten Feuerpferde – und für Tulurin ist nach dieser Begegnung nichts mehr so, wie es einmal war.

Ann-Kathrin Karschnick erzählt in ihrer Geschichte, wie ein unbeschwerter und sehr neugieriger Junge durch die Wirren des Schicksals zu einem besonderen Mann heranreift. Dabei stellt der plappernde Tulurin ein erfrischendes Gegenstück zu seinem Mentor Erûven dar. Dieser ist eher der schweigsame Held, dem man die Informationen fast aus der Nase ziehen muss.
Die Autorin hat in ihre Story zwar Elfen und Zwerge integriert, allerdings weisen diese sehr menschliche Züge auf. Diese Wesen finden sich nicht nur im »Herrn der Ringe«, sondern beflügeln seit jeher die Phantasie der Menschen. Nicht alle sind edel und gut. Die Pferde mit den geheimnisvollen Kräften und ihre Begleiter lassen Erinnerungen an die »Talia«-Geschichten um den »Valdemar«-Zyklus von Mercedes Lackey aufkommen.

Der frische, jugendliche Stil der Autorin wird gerade junge Erwachsene, aber auch eingefleischte Fantasy-Fans überzeugen. Schade ist nur, dass der Lektor dieses Romans doch einige Fehler übersehen hat. Das stört zwar etwas, nimmt der Geschichte aber nichts von ihrer Faszination.
Das Titelbild wird von Feuer und Lava dominiert, und darin ist ein Auge zu erkennen. Das feurige Cover passt sehr gut zu den Ornamenten und dem Schriftzug, die in goldenen Tönen gehalten wurden.
Die Homepage www.toma-edition.de ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Wer traditionelle Geschichten über Elfen, Zwerge und erwählte Helden mag, wird hier bestens bedient. Da auch die Romantik nicht zu kurz kommt, ist dieses Buch für junge Erwachsene ab 16 Jahre zu empfehlen und passt in die Rubrik All-Age-Bücher.