Batman und Signal (Comic)

Batman und Signal
(Batman and the Signal 1-3, Batman Annual 1, 2017/2018)
Autoren: Scott Snyder, Tony Patrick
Übersetzung: Stefan Pannor
Titelbild: Cully Hamner
Zeichnungen: Cully Hamner, David Finch, Declan Shalvey, Bilquis Evely
Panini, 2018, Paperback, 100 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0976-3

Rezension von Elmar Huber

„Batman und Signal“:
Duke Thomas ist der neue Held Signal, der am Tag für Gothams Sicherheit sorgen soll - symbolträchtig ist auf dem Cover ein Sonnenaufgang zu sehen. Weder er noch der Rest der Bat-Familie sind der Meinung, dass die Ära ‚Signal‘ lange Bestand haben wird. Doch schon zwei Stunden nach seiner offiziellen ‚Ernennung‘, hat er seinen ersten Einsatz: Ganz normale Teenager werden urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund zu Metawesen. Einige der Kids vertragen die neuen Kräfte nicht und sterben; die anderen laufen Amok. Dukes Freundin Riko (aus „We Are Robin“) findet heraus, dass offenbar Dukes eigene Superkräfte der Auslöser dieser Ereignisse ist. Um die Theorie zu überprüfen, begibt er sich ins ‚Solarium‘, dem neuen ‚Arkham für Kids‘, wo die Opfer einsitzen, und wird dort überwältigt. Im Hintergrund zieht jemand, der sich Gnomon nennt, die Fäden. Er kontrolliert die Meta-Kids telepathisch aus der Ferne und bezeichnet sich als Dukes Schöpfer, als seinen leiblichen Vater.

„Guter Junge“:
Der Joker hat mehrere Hunde in eine Grube eingesperrt und über Tage nicht gefüttert. Nur eines der Tiere hat überlebt, indem es die anderen getötet hat. Alfred ist überzeugt, dass der Hund zu retten ist und holt Ace aus dem Tierheim nach Wayne Manor, wo er sich mit unerschöpflicher Geduld an die Erziehung macht.

„Stille Nacht“:
Eine Guerilla-Aktion von Akrobaten sorgt am Champion-Square für Aufsehen und allgemeines Staunen - und für einige Minuten des Friedens scheint Gotham den Atem anzuhalten.

„Die Unsicherheits-Ablenkung“:
Zuerst wundert sich Batman über die geringe Menge des Angstgases, das Scarecrow an Heilig Abend in der Stadt verteilt. Dann erkennt er, dass dies nur eine Ablenkung ist, um Haunter die Flucht aus Arkham zu ermöglichen.


Hier steht also Duke Thomas als Signal im Mittelpunkt, der allerdings kaum Zeit hat in seine neue Rolle und seinen neuen Anzug hineinzuwachsen. Training on the job nennt man das wohl. Und es prasselt gleich so richtig auf den frischgebackenen Helden ein. Nicht nur, dass er selbst noch nicht mit seinen recht frischen Superkräften umgehen kann, er scheint auch noch das Zentrum der aktuellen Ereignisse zu bilden. Darüberhinaus wird sein Selbstverständnis in Frage gestellt, denn aus dem Nichts taucht eine Figur auf, die behauptet, sein Vater zu sein. Einige Panels deuten außerdem an, dass Dukes Eltern - die Personen, die er für seine Eltern hält - ebenfalls Superkräfte hatten.

Wie dem armen Duke, der gar nicht so richtig weiß, wie ihm geschieht, ergeht es auch dem Leser. Hals über Kopf prescht die Story vorwärts, und man hat den Eindruck, dass die drei Hefte überhaupt nicht für das ausreichen, was hier alles an den Mann gebracht werden soll.

Entsprechend wirkt die Story überfrachtet und dabei nur halbgar.

Das außerdem enthaltene Annual passt als Weihnachts-Special überhaupt nicht zur „Signal“-Story, hat aber einige klangvolle Namen im Gepäck. Sehr stimmungsvoll und mit einem echten Preisträger: „Good Boy“ von Tom King und David Finch erhielt einen Eisner Award. Doch leider sind nur drei der fünf Storys aus dem Annual hier enthalten.

Auch wenn hier für „Signal“ Weichen gestellt werden, überzeugt das Gesamtpaket nicht.