X-Men 114 (Comic)

Mike Carey, Paul Cornell
X-Men 114
Dark X-Men: Nation X
(X-Men Legacy 228 – 230: Devil at the Crossroads, Part 2 – 4 & Dark X-Men 1: Journey to the Centre of the Goblin, Part 1, 2009/2010)
Aus dem Amerikanischen von Jürgen Petz
Titelillustration von Simone Bianchi
Zeichnungen von Daniel Acuna, Mirco Pierfederici, Leonard Kirk, Jay Leisten, Brian Reber
Panini, 2010, Heft, 96 Seiten, 5,95 EUR

Irene Salzmann

Nur vorübergehend konnten die X-Men in San Francisco eine neue Heimat finden. Norman Osborn gelang es mit Hilfe seiner Dark X-Men, die Gruppe von Cyclops zu diskreditieren, so dass dieser nach einer neuen Zuflucht suchen musste. Ein Asteroid, der aus den Tiefen des Ozeans gehoben wurde, ist nun das Zuhause der X-Men und anderer Mutanten: Utopia.

Nach wie vor ist dem Team keine Ruhepause vergönnt. Emplate entführt Bling! in eine andere Dimension, um die junge Mutantin als Nahrungsquelle anzuzapfen. Bling! wehrt sich und verschafft dadurch ihren Kameraden Zeit, die Spur aufzunehmen und eine Rettungsaktion zu starten. Rogue eignet sich die Kräfte von Trance an und wechselt hinüber in Emplate bizarre Welt. Dort muss sie feststellen, dass sie auch als Geist angreifbar ist … Unterdessen gilt Norman Osborns Interesse einem jungen Mann, der sich selber ‚X-Man‘ nennt, aber keinerlei Psi-Kräfte zu besitzen scheint. Als Mystique, die das Aussehen von Jean Grey angenommen hat, mit ihrer Truppe eine Befragung durchführen will, entwickelt er plötzlich Fähigkeiten ungeahnten Ausmaßes und erinnert sich …

„X-Men“ 114 ist wieder einmal ein Band, der weder Kopf noch Schwanz hat. Die US-Episoden „X-Men Legacy“ führen einen Storyline zu Ende und stellen die Weichen für das Kommende. Das titelgebenden „Dark X-Men“-Kapitel ist der Auftakt einer fünfteiligen Mini-Serie, nachdem das Team von Norman Osborn zuvor schon verschiedene Auftritte und eine dreiteilige Mini-Serie hatte. Folgt man der Reihe treu, ist man mit den Charakteren vertraut und findet schnell in die Handlung hinein, die, vor allem „X-Men Legacy“ betreffend, spannend und dramatisch ist. Liest man eher sporadisch das eine oder andere Heft, wird man mit dieser Ausgabe weniger zufrieden sein, weil die Vorgeschichte fehlt und ein Cliffhanger den Kauf der nächsten Nummer(n) erforderlich macht, sofern man mehr erfahren möchte. In beiden Storylines treten Charaktere auf, die man von früher kennt: Emplate und X-Man. Während das monströse Wesen aus einer anderen Dimension in „Generation X“ als Gegenspieler einer jungen Mutanten-Gruppe agierte, hatte der genetische Sohn von Scott Summers und Jean Grey sogar eine eigene Serie, die nach rund 70 Heften eingestellt wurde. Ob er nun in den „X“-Reihen wieder eine größere Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten.

Die Zeichnungen sind Geschmackssache. Daniel Acuna umrahmt seine Charaktere mit kräftigen schwarzen Linien, während die Farben ohne Trennung ineinander übergehen. Leonard Kirks Stil ist traditioneller mit klaren Tuschezeichnungen, die sauber und mit relativ wenig Aufwand koloriert wurden. An die Qualität des Coverzeichners Simone Bianchi kommen beide nicht heran.

Es empfiehlt sich, vor dem Kauf ein wenig in „X-Men“ 114 zu blättern, wenn man kein regelmäßiger Leser ist, um zu prüfen, ob der Inhalt zusagt. Für Sammler stellt sich diese Frage natürlich nicht.