Thor 6: Der Tod des mächtigen Thor (Comic)

Jason Aaron
Thor 6
Der Tod des mächtigen Thor
(Mighty Thor 700-706, 2018)
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Zeichnungen Valerio Schiti, Walter Simonson u.a.
Panini, 2018, Paperback, 220 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-7416-0837-7

Rezension von Karl E. Aulbach

„Der Tod der mächtigen Thor“ ist der Untertitel des Serienbandes „Thor“ 6, der auch als Final-Ausgabe deklariert ist, weil damit endlich die unselige Comic-Handlung um Jane Foster als neue Inkarnation des Donnergottes beendet wird. Es darf hier schon einmal angekündigt werden, dass die Serie mit dem nächsten Band wieder bei Nummer 1 neu startet und wir es dann wieder mit dem altbekannten Thor Odinssohn in der Hauptrolle zu tun bekommen. 

Jason Aaron als Autor hat hier wirklich eine ausgesprochene Schnapsidee entwickelt. Auch die Umsetzung ist voll daneben gegangen. Das erste Drittel der Final-Ausgabe kann man nur als unterirdisch bezeichnen. Der Rezensent hat sich hier wirklich über Wochen seitenweise buchstäblich vorgekämpft und sich dabei gewünscht, dass der Autor doch viel Geld im Lotto gewinnen möge - wenn er dafür dann die Leserschaft künftig mit solchen Machwerken verschonen würde.

Dass sich die Beharrlichkeit des Lesens gelohnt hat, würde ich zwar auch in der Gesamtsicht nicht unbedingt unterschreiben, immerhin ist die Story nach dem ersten Drittel dann doch deutlich besser geworden und hat zum Ende hin - der Dramatik der Ereignisse geschuldet - doch noch einmal deutlich zugelegt.

Es fällt schon auf, dass sich für schlechte Storys häufig auch nur schwache Zeichner finden. So kann man auch Valerio Schiti, Walter Simonson, Das Pastoras, Russell Dauterman, Olivier Coipel und James Harren nicht die besten Zeugnisse ausstellen. Hinzu kommt wohl, dass viele Köche bekanntlich den Brei verderben.


Mangog als Inkarnation des Hasses von Milliarden von Wesen, der sich gegen die unwürdigen und unbarmherzigen Götter richtet, mischt Asgard so richtig kräftig auf. Selbst Odin (schwach geschildert) scheint dagegen machtlos zu sein. Die an Krebs erkrankte Jane Foster bekommt eröffnet, dass eine neuerliche Verwandlung in den mächtigen Thor wohl ihr Ende bedeuten würde. Natürlich tut sie es, heroisch wie sie nun mal ist, trotzdem und fetzt sich als Thor aufs Heftigste mit Mangog.

Dass sie ihn letztlich besiegt, ist zwar wohl von Anfang an klar. Das Wie ist jedoch eine gelungene Idee. Dem Leser sei nur so viel verraten, dass sie dafür Mjölnir, den Hammer, opfert. Wie zumindest Altleser wissen werden, führt das Ablegen des Hammers für eine Minute dazu, dass sich Thor in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt, was das Aus für Jane Foster bedeutet.


Zu den besten Bildern des Bandes gehört dann Janes Einzug in Walhall.

Bevor jetzt der Leser zu rührselig wird, nimmt die Geschichte noch eine Wende und auch das hammermäßige ‚Samenkorn‘ für den Neuanfang wird gelegt.

Ein wirklich grottenschlechter Beginn und dann ein doch halbwegs versöhnliches Ende also.