Gespenster-Krimi 2: Teufelstochter (Hörspiel)

Markus Topf (Buch)
Gespenster-Krimi 2
Teufelstochter
Idee, Konzept & Regie: Christoph Piasecki, Patrick Holtheuer
Sprecher: Rainer Schmitt, Katrin Heß, Lutz Mackensy u. a.
Titelbild: Kito Sandberg
Contendo Media, 2015, 1 CD, ca. 61 Minuten, ca. 6,99 EUR, ISBN 978-3-945757-02-4

Rezension von Elmar Huber

„Der Teufel, oder wie immer sie ihn nennen wollen, Luzifer, Satan, den Leibhaftigen, er hat vor tausenden von Jahren einen Diener auf die Erde geschickt. Einen Dämon, der für Nachschub im Höllenfeuer sorgen sollte. Dieses Geschöpf ernährt sich von den Sünden der Menschen. Wer auch immer Schuld auf sich geladen hat, muss sich vor ihm in Acht nehmen, denn es wird ihn finden und richten.“

Als Bürgermeister Johannes Kronberg eine Gruppe Zigeuner mit Polizeigewalt aus seinem Dorf jagt, ist das nur der Auftakt für eine ganze Reihe blutiger Ereignisse. In einem der Zigeunerwagen finden die Polizisten eine verwahrloste und gewalttätige Frau vor, die an ein Bett gefesselt ist und die sofort ins örtliche Krankenhaus eingeliefert wird. Nachdem die Zigeunerin dort die Krankenschwester Anna gebissen hat, geht es ihr zusehends besser.

Anna Kronberg, zufällig die Tochter des Bürgermeisters, dagegen beginnt, sich radikal zu verändern. Ihr schnelles Liebesspiel mit einem Polizisten endet für diesen sogar tödlich. Auch weitere ungewöhnliche ‚Unfälle‘ deuten auf Anna als Täterin. Jetzt können nur noch die Zigeuner helfen, denn das Böse, das sie Jahre lang in ihrer Mitte gefangen hielten, ist nun frei und sucht sich seine Opfer.

„Unsere Familie hat in den letzten 20 Jahren alles in unserer Macht stehende getan, um genau das zu verhindern. Unser Leben bestand nur daraus, das Böse in Aksintas Körper zu bannen. Aber dieser verdammte Bürgermeister und seine Polizeieskorte haben alles zunichte gemacht. Sollen sie doch sehen, wie sie damit klar kommen. Wir sind frei.“


Im Gegensatz zu Folge 1, für die es tatsächlich eine Vorlage innerhalb der „Gespenster-Krimi“-Romanreihe aus dem Bastei Verlag gibt, basiert „Teufelstochter“ auf einer Originalidee von Skriptautor Markus Topf. Die Idee eines körperwechselnden Dämons/Geistes ist zwar keine neue (siehe zum Beispiel den Film „Dämon“), doch die Geschichte kann unter Berücksichtigung des angestrebten Trash- und Schmuddelfaktors sehr gut überzeugen. Zumal auch die Umsetzung hervorragend gut gelungen ist und die Geschichte keinerlei störende Längen aufweist.

Mit Schauspielerin Katrin Heß („Verbotene Liebe“, „Alarm für Cobra 11“), Lutz Mackensy und Douglas Welbat hat man einige hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher an Bord, von denen besonders Katrin Heß als Hauptfigur Anna mit ihrer Verwandlung der braven Bürgermeisterstochter in ein spöttisches und aggressives Biest (wortwörtlich) überzeugt. Sogar die Nebenrollen sind mit unter anderem Daniela Hoffmann, Volker Brandt und Tobias Kluckert bestens besetzt.

Auch die technische Umsetzung, vor allem der Musikeinsatz und der Schnitt, tragen dazu bei, hier bestes Ohren-Kino abzuliefern.

Ohne Vorlage konnte kein vorhandenes (Roman-)Titelbild als Covermotiv wiederverwendet werden, sodass Kito Sandberg ein exklusives Titelbild gestaltet hat. Das Bild ist ein echter Eyecatcher und spielt sehr gut mit dem ‚Verführung und Gefahr‘-Motiv, das sich auch durch das ganze Hörspiel zieht.

Als netter Bonus beinhaltet das Booklet ein Interview mit Autor Markus Topf, der unter anderem auch für „Team Undercover“ und „Mord in Serie“ schreibt.

Wie schon der Vorgänger ist auch der neue „Gespenster-Krimi“ 2 hervorragend produziert und ausgestattet. Zusätzlich wirkt „Teufelstochter“ kompakter als „Mörderbäume“ und kann diesen damit noch toppen.