Assassin’s Creed - Last Descendants 1, Matthew J. Kirby (Buch)

Assassin’s Creed - Last Descendants 1
Aufstand in New York
Matthew J. Kirby
(Assassin’s Creed: Last Descendants, 2016)
Übersetzung: Achim Stanislawski
FJB, 2016, Paperback, 364 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-7335-0330-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Seit vielen Jahren gehört „Assassin’s Creed“ zu den Klassikern unter den Computerspiel-Serien. Alle paar Jahre erscheint ein neues Game, um die Geschichte des ewigen Kampfes der Assassinen gegen den Templerorden über die Geschichte hin fortzuschreiben und punktet dabei vor allem durch die opulente Grafik, die die durch „Jump and Run“ bestimmte Handlung zu einem Augenschmaus macht. Da der Hintergrund schon so ausgebaut ist, bietet er auch viel Raum für Buch- und Comic-Reihen, die den Kosmos auf ihre Art erweitern. So auch die Jugendbuch-Serie „ Assassin’s Creed - Last Descendants“, deren erster Band „Aufstand in New York“ hier vorliegt.

Owen ist ein ganz normaler Junge. Bis zu dem Tag, an dem sein Vater verhaftet wird, weil er angeblich eine Bank überfallen hat und dann auch noch im Gefängnis verstirbt. Dem Jungen lässt das allerdings keine Ruhe, er glaubt an ein Komplott, denn er hält seinen Vater nicht dafür fähig, solche Taten zu begehen.

Um mehr herauszufinden, begibt er sich in die Hand eines Bekannten, der über eine Animus-Maschine verfügt, die nicht nur in der Lage ist, eine Simulation zu erzeugen, sondern diese auch komplett und ohne Verfälschungen wiedergibt. Allerdings kann er nicht in die nahe Vergangenheit seines Vaters zurückreisen, sondern nur in die genetischen Erinnerungen bis zu seiner eigenen Zeugung.

Als er dennoch den Versuch wagt, wird er in das Jahr 1863 und mitten in einen Aufstand zurückgeworfen. Die armen Bevölkerungsschichten wehren sich gegen die Bevorteilung der Reichen und Mächtigen, die sich vom Kriegsdienst lossagen können - und mittendrin steckt einer seiner Vorfahren, verwickelt in einen gefährlichen Diebstahl und einen Streit, der schon Jahrhunderte älter ist.


Eigentlich sind die Spiele erst ab 16 und 18 Jahre freigegeben, allerdings gehen die Macher davon aus, dass auch jüngere Spieler mit dabei sind, die sich um die Altersempfehlungen nicht scheren. Und wer noch nicht in den Geschmack des Kosmos gekommen ist, kann sich nun mittels „Last Descendants“ wunderbar in das ganze Geschehen einlesen.

Die Serie, die wohl zunächst als Trilogie konzipiert ist, wurde ganz darauf ausgerichtet, Leser zwischen 12 und 14 anzusprechen. Dementsprechend einfach sind das Geschehen und die Sprache auch gehalten.

Die Helden sind durchweg Teenager, die durch besondere Umstände aus ihrem normalen Leben gerissen werden, zentriert um Owen, der auch noch einen Grund hat, in der Vergangenheit der eigenen Familie zu wühlen, über die sich seine Großeltern nicht äußern wollen.

Action und Abenteuer stehen im Mittelpunkt - natürlich werden die jungen Leute von Anfang an nicht nur in der Realität verfolgt, weil sie etwas Verbotenes tun, sie müssen auch in der Vergangenheit so Einiges durchmachen; geschickt streift der Autor dabei auch noch eine andere bereits in den Spielen abgehandelte Epoche.

Gewalt hält sich in Grenzen und wenn, dann ist diese jugendgerecht abgeschwächt. Wie immer sind die Assassinen die Guten, die wieder einmal gegen die Nachfahren und modernen Ausprägungen der Templer streiten.

Viel sollte man von dem solide geschriebenen Abenteuer nicht erwarten, denn es führt in erster Linie in die Welt der Games ein, erklärt die wichtigsten Mechanismen und Möglichkeiten und versucht so, das Interesse seiner jungen Leser zu wecken um sie ein paar Jahren später dazu zu bringen, sich selbst durch die exotischen Szenarien zu bewegen.

Alles in allem ist „Aufstand in New York“ ein clever gestaltetes Marketing-Produkt und interessant für alle jungen Gamer oder die, die es im Kosmos der Assassinen noch werden wollen.