Star Trek Discovery 1: Das Licht von Kahless (Comic)

Kirsten Beyer & Mike Johnson
Star Trek Discovery 1
Das Licht von Kahless
(Star Trek  Discovery 1: The Light of Kahless, 2018)
Übersetzung. Helga Parmiter
Titelbild und Zeichnungen: Tony Shasteen
Cross Cult, 2019, Paperback, 144 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-830-8

Rezension von Christel Scheja

„Star Trek“ hat durch die verschiedenen Fernsehserien und Kinofilme so viele Transformationen erlebt, dass man eigentlich gar keine feste Zeitlinie mehr festlegen kann, weil Einiges nicht mehr wirklich so zusammenpasst wie es sollte. Neue Facetten fügte auch die Serie „Star Trek Discovery“ hinzu, die entweder gehasst oder geliebt wird. Mit „Das Licht von Kahless“ erscheint nun ein Comic, der die Vorgeschichte eines Gegenspielers aus der ersten Staffel dieser Serie erzählt.

 

T‘Kumva ist tot. Der Messias und Stratege des klingonischen Volkes hat einen jungen Mann zu seinem Nachfolger erwählt, der nicht versteht, warum die Wahl des geschätzten Mentors gerade auf ihn gefallen ist. Doch einer der alten Weggefährten erzählt ihm die Geschichte, wie T‘Kumva zu dem wurde, als den ihn die anderen heute kennen.

Schon als Junge ist dieser anders als der Rest. Erst zögerlich und nicht ganz so stürmisch wie seine Schwester, gehört er doch zu denen, die beharrlich an ihren Zielen arbeiten und den klingonischen Geist verinnerlicht haben.

Sein Vater sieht kommende Größe in dem Jungen und schickt ihn in ein Kloster, damit er dort die Tugenden der klingonischen Rasse lebt und verinnerlicht. Das funktioniert so gut, dass T‘Kumva nach vielen Jahren nicht nur als starker und weiser Krieger auf der Bildfläche erscheint, sondern auch eine Vision hat, mit der er viele begeistert: Er will das Volk der Klingonen erneut einen - auch wenn er selbst nur einem kleinen und unbedeutenden Haus angehört. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


Mit Kirsten Beyer und Mike Johnson haben sich zwei erfahrene „Star Trek“-Autoren zusammengetan, die genau wissen, welche Elemente gerade in einem Comic zur Serie nicht fehlen dürfen.

Da liegt es nicht fern, sich genau die Figur auszusuchen, die in kommenden Staffeln keine Rolle mehr spielt, um ihr eine interessante und facettenreiche Vergangenheit zu verpassen, die aber auch nicht mit dem aktuellen Hintergrund der Fernsehserie kollidiert.

Deshalb konzentriert man sich auch bewusst auf die klingonische Seite; die Föderation wird zwar immer wieder erwähnt, spielt aber für das eigentliche Geschehen überhaupt keine Rolle, so dass man als Leser und Fan des kriegerischen Volkes voll und ganz deren Kultur und Denkweise genießen kann.

Wie man sich denken kann, geht die Geschichte natürlich nicht sonderlich in die Tiefe, die schlaglichtartigen Momente aus seiner Jugend dienen nur dazu, um zu zeigen, was ihn geprägt hat und warum auch schon in seiner Jugend einige Leute sehr große Hoffnungen in ihn setzten.

Die Handlung selbst endet in dem Moment, in dem T‘Kumva in die Serie einsteigt, so dass der passende Bogen geschlagen ist. Viele Überraschungen gibt es bis dahin nicht, da sich klingonische Lebenswege nur allzu oft ähneln und auch der hier keine Ausnahme macht.

Künstlerisch ist die Geschichte sehr gelungen umgesetzt worden, allerdings erscheinen die Farben oft zu dunkel, so dass Gesichter und Hintergründe oft nur schwer zu erkennen sind. Ob Absicht oder Druckfehler sei dahingestellt, es entsteht dadurch in erster Linie eine eher düstere Atmosphäre.

Alles in allem ist „Star Trek Discovery“ 1, „Das Licht von Kahless“, eine solide und routiniert erzählte Comic-Vorgeschichte, die nicht nur die Fans der neuen Serie begeistern dürfte, sondern auch die der Klingonen an sich, denn im Großen und Ganzen hält man sich klar an die bereits bekannten Vorgaben und die Geschichte des willensstarken Außenseiters ist auch recht spannend umgesetzt.