Das Haus Zamis 56: Der Teufel in mir, Michael Marcus Thurner & Logan Dee (Buch)

Das Haus Zamis 56
Der Teufel in mir
Michael Marcus Thurner & Logan Dee
Titelbild: Mark Freier 
Zaubermond, 2018, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Die Gefahr, die der Familie Zamis durch den Fliegendämon drohte, ist ausgeschaltet, Michael und Thekla Zamis herrschen wieder unangefochten über die Schwarze Familie Wiens.

Im heimischen Anwesen hat auch eine der aus dem „Café Zamis“ befreiten Todsünden Unterschlupf bekommen; es könnte also eine Zeit der Konsolidierung und des Atemholens anbrechen, wenn nicht Asmodi höchstselbst, der Fürst der Finsternis, Michael Zamis anweisen würde, das weißes Schaf Coco endlich auf den schwarzen Weg zurückzuführen.

Was kaum einer geglaubt hätte, der Plan gelingt: Coco wird böse, so richtig böse!

Als Erste muss ihre Halbschwester dran glauben. Mit Hilfe des früheren Verbündeten der legendären Blutgräfin entführt Coco ihre Anverwandte und versenkt sie in der Vergangenheit.

Dann scheint der Weg frei, für die nächste Stufe. Coco will an die Macht und schmiedet Allianzen...


Ich erwähnte es schon, dass mir persönlich die Romane, die der Wiener Michael Marcus Thurner verfasst, immer besonders gut gefallen. Hier kommt das Lokalkolorit in besonderem Maße zum Tragen, wird das Wienerische Bestandteil der Handlung.

So ist auch der erste Teil dieses Buches wieder geprägt davon, uns ein Wien zu präsentieren, das überzeugend und gleichzeitig ungewöhnlich wirkt. Eine alt eingesessene Beamtenfamilie rückt dabei ins Zentrum der Aufmerksamkeit, der Filz wird deutlich beleuchtet.

Danach darf Logan Dee dann noch einen drauf setzen. Wir erleben unsere Coco als ungezügelte dunkle Dämonin, die ihre Freunde und Verbündete schändlich missachtet, ausgrenzt ja vertreibt und ihren eigenen Weg sucht. Auch hier wartet viel Ungewohntes auf den Leser, so dass der Dramatik-Faktor hoch bleibt und wir voller Faszination die ungewöhnlichen Wendungen verfolgen.