Falk 7: Ohne Gnade, Achim Mehnert (Buch)

Falk 7
Ohne Gnade
Achim Mehnert
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, 2018, Hardcover, 172 Seiten, 29,90 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Auf ihrem Weg ins Morgenland haben die beiden Ritter Falk und sein Begleiter, der große Bingo, schon allerlei Abenteuer erlebt, gefährliche Situationen überstanden und Schurken entlarvt. Inzwischen haben sie die Alpen überquert und sind in Oberitalien angekommen. Bingo muss seinem Begleiter dabei, ganz entgegen der sonst von ihm gerne und viel verbreiteten Lobgesänge, reinen Wein einschenken.

Der Grund, warum die Dörfer der Bauern nicht in den fruchtbaren Tälern, sondern stattdessen weit oben in den Hängen der Gebirge angelegt sind liegt in der Tatsache begründet, dass die Region den Piraten als Rekrutierungsgebiet dient. Hier werden die wackeren Burschen gelockt, oftmals auch unter Vorspiegelung falscher Tatsachen geködert, den Werbern an die Küste zu folgen, um sich dann anschließend auf einem orientalischen Piratenschiff als Sklave wiederzufinden.

Kaum in der Region angekommen, finden unsere Ritter einen Mann an einem Baumstamm gefesselt über einem Abgrund hängend vor. Natürlich wollen sie den Gefangenen befreien, allein die Ortsansässigen versuchen sie mit allen Mitteln davon abzuhalten. Es gelingt ihnen, allen entschiedenen Widerständen zum Trotz, den Händler zu befreien und mit diesem in die nahegelegene Küstenstadt zu reisen. Hier müssen sie im Verlies, in das sie gelockt werden, erkennen, dass der Befreite so unschuldig wie er getan hat, nicht war.

Nächste Station unserer Helden: ein Schiff, das sie in die Sklaverei führt. Doch da haben die Entführer ihre Pläne ohne die Rechnung mit zwei Rittern ohne Furcht und Tadel gemacht…


Nach einem Sonderband geht es nun weiter mit den Piccolos 148 bis 164. Statt aber wie bislang zumeist die ritterlichen Tugenden, den Kampf hoch zu Ross mit Lanze und Schwert in den Mittelpunkt zu stellen, erwartet uns vorliegend ein etwas anderes Abenteuer. Es geht an die Küste, auf Segelschiffe und in die Sklaverei. Natürlich sind auch hier die Rollen eindeutig besetzt, die Schurken abgrundtief böse, habgierig und korrupt, die Helden strahlend weiß, doch das erwartet der Leser natürlich auch von der Umsetzung der legendären Comics.

Achim Mehnert, der sich ein ums andere Mal als wahrer Glücksgriff für das Projekt der Roman-Umsetzung erweist, hat mit leichter Hand ein farbenprächtiges, abwechslungsreiches und packende Piraten-Abenteuer ausformuliert. Das erinnert an beste, klassische Hollywood-Filme und lässt ein wenig Karibik-Flair aufkommen.

Schade eigentlich, dass die Ritter zum Finale hin entscheiden, die Reise ins Morgenland abzubrechen und in die Heimat zurückzukehren. Man stelle sich vor, was sie bei den Muselmanen, auf See und in der Wüste nicht alles für farbenprächtige Abenteuer hätten erleben können.