Elektra 2: Verehrung (Comic)

W. Haden Blackman
Elektra 2
Verehrung
(Elektra 6-11, 2014/2015)
Übersetzung: Carolin Hidalgo
Titelbild: Mike Del Mundo
Zeichnungen: Mike Del Mundo, Alex Sanchez
Panini, 2015, Paperback mit Klappenbroschur, 140 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-95798-405-0

Rezension von Elmar Huber

Elektra, Matchmaker, Cape Crow und Kento befinden sich auf der Flucht vor der Mord-Liga. Vor einem von Crows alten Verstecken im Himalaya werden sie von der Serpents Society gestellt. Diese können sie besiegen, doch im Inneren des Verstecks lauert Lady Bullseye, in deren Adern ein experimenteller Naniten-Cocktail, der ihr völlig neue Fähigkeiten verleiht. In New Orleans, während des Mardi Gras, muss Elektra gegen weitere veränderte Mitglieder der Mord-Liga kämpfen. Ihr Ziel ist es, den Anführer der Liga zu finden, doch keiner der Fußsoldaten weiß, wer das ist. Nur Bullseye, der sich mehr tot als lebendig in SHIELD-Gewahrsam befindet. (Hefte 1und 2)

Beim Versuch, den Meisterschützen zu befreien, tauchen plötzlich die Ninja-Krieger der Hand auf und entführen Bullseye, so dass sich Elektra und Shield-Direktorin Hill plötzlich als Verbündete sehen. (Heft 3)

Elektra kann Bullseye während einer Taufzeremonie befreien und muss eine Reise in seinen Geist machen, um mehr zu erfahren. In Jakarta steht sie endlich dem Anführer der Mord-Liga gegenüber, doch auch Bullseye ist durch die Taufe der Hand wieder zu Kräften gekommen und überwältigt Elektra (Hefte 4 bis 6).


„Verehrung“ setzt da an, wo der Vorgängerband geendet hat. Um zu verstehen, was es mit den Figuren Cape Crow und Kento auf sich hat, die nun zum „Team Elektra“ gehören, ist es sinnvoll, den Band zu kennen.

Elektras Suche nach dem Kopf der Mord-Liga hat etwas von einer Schnitzeljagd, die sie an die unmöglichsten Orte führt, angefangen bei dem fantastischen SHIELD-Gefängnis „Mercury Drop“ über den Ritt auf einem leibhaftigen Drachen bis zu einer bizarren Reise in Bullseyes kranken Geist.

Bei dieser Fantasy-Action-Achterbahnfahrt kann Hauptzeichner Mike del Mundo mit seinen kunstvollen Bildern natürlich aus dem Vollen schöpfen. Die Zeichnungen wirken schwerelos und bersten schier vor phantastischen Ideen, die Panel-Anordnung ist abwechslungsreich und passt sich dem Tempo der Story an. So wirkt das Heft wie ein einziger surrealer Trip.

Die Hefte 6 und 7 wurden von Alex Sanchez gezeichnet, der Stil weicht zwar deutlich von dem del Mundos ab, gefällt aber dennoch sehr gut und stört nicht weiter, da die beiden Hefte eine geschlossene Einheit bilden.

Ganz wie es sich für eine Story aus dem Elektra/Daredevil-Umfeld gehört, wird die Assassine auch immer wieder von ihrer Vergangenheit und ihren Erinnerungen eingeholt. Diese Szenen stellen eine willkommene Erdung des Geschehens und eine Verbindung zu Elektras Wurzeln dar.

Fazit: Gelungener Abschluss der großartigen, doch kurzlebigen Elektra-Neudefinition von 2014.