The Walking Dead 12: Schöne neue Welt (Comic)

Robert Kirkman
The Walking Dead 12
Schöne neue Welt
(The Walking Dead, Vol. 12: Life among them, 2008/2009)
Übersetzung: Mark Oliver Frisch
Titelbild: Tony Moore
Zeichnungen: Charlie Adlard
Cross Cult, 2018, Paperback, 144 Seiten, 8,99 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Softcover-Ausgabe von „The Walking Dead“ geht bereits in die zwölfte Runde.


Rick und sein Sohn Carl haben zwar eine ganze Menge verloren und wissen nicht mehr so recht wohin, aber das erweist sich auch als Chance. Die beiden haben Anschluss an eine neue Gruppe von Leuten gefunden, die das gleiche Ziel wie sie haben. Vielleicht findet sich in Washington DC eine Lösung oder auch neue Hoffnung. Doch allzu viele Gedanken gibt es nicht, denn Rick hadert noch immer damit, dass Carl einen Jungen umgebracht hat. Doch endlich kommt es zwischen Vater und Sohn zu einer wichtigen Aussprache, die die Weichen für die Zukunft stellt.

Derweil erreichen sie die Hauptstadt, von der das Grauen damals ausgegangen ist. Und obwohl die Metropole so verwüstet ist wie alle anderen, auch Zombies in den Ruinen herumrennen - es scheint Enklaven zu geben, in denen ein ganz normales Leben möglich ist. Rick misstraut dem Frieden natürlich, da er schon zu viele negative Erfahrungen gemacht hat, aber er ist bereit ihn anzunehmen, denn Carl braucht auch einmal wieder die Chance, einfach nur ein Kind zu sein.


Auch diesmal sind die Zombies weniger wichtig, denn die Interaktion zwischen den noch Lebenden ist viel wichtiger. Gerade Rick müsste es ja besser wissen - aber erneut lässt er sich auf das Experiment ein, Teil einer Kommune zu werden, die fast normal lebt und einen Weg gefunden hat, um mit dem Grauen fertig zu werden.

Es brodelt etwas hinter den Kulissen, doch was genau, das wird noch nicht verraten. Dafür festigt sich die Beziehung zu seinem Sohn durch ein beeindruckend in Szene gesetztes Gespräch wieder. Das sind die Momente, in denen die Serie tatsächlich über sich hinauswächst und zeigt, dass sie auch sehr wichtige menschliche Themen aufgreift und es schafft, zum Nachdenken anzuregen. Der Kampf gegenüber den offensichtlichen Monstern ist und bleibt glücklicherweise Nebensache, viel spannender ist es, mitzuerleben, wie der Held und sein Sohn diese erneute Prüfung überstehen.

Das alles wird mit der üblichen Mischung aus nüchterner aber verhaltener Action und glaubwürdigen Gefühlen beschrieben, die in den Bann zu schlagen weiß, ebenso wie die realistischen Zeichnungen.

Viel mag in „Schöne neue Welt“, dem zwölften Band von „The Walking Dead“, auf den ersten Blick nicht passieren - auf den zweiten aber schon, denn ein paar interessante Enthüllungen machen gerade Rick und seinen Sohn Carl immer lebendiger und glaubwürdiger.