Star Trek Deep Space Nine: Vorherrschaft, David R. George III. (Buch)

Star Trek Deep Space Nine: Vorherrschaft
David R. George III.
(Star Trek - Deep Space Nine: Ascendance, 2015)
Übersetzung: Réne Ulmer
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 406 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-525-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

„Vorherrschaft“ ist ein schwierig einzuordnender Roman. Einerseits schließt ein Teil der Geschichte direkt an „Sakramente des Feuers“ an, ein anderer spielt etwa zehn Jahre früher. Also muss man sich damit auseinander setzen, dass einmal Kira Nerys Captain der Station ist, ein anderes Mal Ro Laren.

 

Im Jahr 2377 öffnet sich das Wurmloch überraschend und spuckt eine ganze Flotte von klingenförmigen Schiffen aus, die nie zuvor jemand gesehen hat. Die Versuche mit den Eindringlingen aus dem Gamma-Quadranten Kontakt aufzunehmen sind vergeblich, aber das Ziel der Armada wird schnell klar: Bajor. Nun müssen die Sternenflotte und die Bewohner des Planeten alles daran setzen, die Invasion oder den Angriff aufzuhalten und die zu stoppen, die sich von jemand ganz bestimmtem haben fehl leiten lassen.

Gut zehn Jahre später: Das Verhängnis konnte zwar abgewendet werden, das Problem an sich ist aber immer noch nicht ganz gelöst worden, so dass es nun an Ro Laren und ihrer Crew ist, die Sache erneut anzugehen und sie ein für alle mal zu klären. Denn letztendlich fehlen ihnen nur noch wenige Puzzleteile, um die Aszendenten, die eine besondere Verbindung zum Wurmloch zu haben scheinen, aufzuhalten und ihnen eine Lösung anzubieten.


Mit dem Roman in die Reihe einzusteigen ist schwierig, denn man muss schon die letzten Bände kennen, um mit den Entwicklungen etwas anfangen zu können, greift die Geschichte doch sehr tief in die Religion und Kultur der Bajoraner ein und spielt mit religiösen Vorstellungen.

Der Konflikt könnte interessanter sein, wenn die Helden nicht immer noch durch alte Feinde und Probleme zusätzlich abgelenkt würden. Leider schafft es der Autor aber auch nicht genauer auf Ilyana Ghemor und ihre Machenschaften einzugehen, so dass die Handlung zwar zwischen beiden Plots hin und her pendelt und damit Spannung erzeugt, aber nicht wirklich in die Tiefe geht.

Alles was interessant sein könnte wird durch das ständige Geplänkel abgelenkt und auseinandergerissen; nett sind allenfalls einmal die persönlichen Beziehungen, die in der Gegenwartshandlung einen Schub bekommen. Aber wirklich in Erinnerung bleibt nicht viel, was bedauerlich ist, weil das Thema an sich eigentlich sehr interessant ist und mehr Potential böte, wenn der Autor nicht nur immer auf die übliche Vorgehensweise setzen würde.

So erweist sich „Vorherrschaft“ zwar als solide geschriebener Roman, ist aber auch nicht mehr als Durchschnitt, weil der Autor viel lieber ausgetretenen Pfaden folgt als das durchaus interessante Thema Religion intensiver zu verfolgen, das gerade auf Bajor Einiges an Zündstoff bietet.