Ren Dhark Weg ins Weltall 24: Das Geheimnis des Weltenrings, Hajo Breuer (Hrsg.) (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 27. Juni 2010 16:38
Ren Dhark – Weg ins Weltall 24
Hajo F. Breuer (Hrsg.)
Das Geheimnis des Weltenrings
Titelillustration von Ralph Voltz
Unitall, 2010, Hardcover, 352 Seiten, 16,90 EUR, ISBN 978-3-905937-11-4
Robert Monners
Nach wie vor hält der Allvater sowohl die von Ren Dhark befreiten Worgun Mutanten, als auch die Point Of selbst in der Allwelt fest. Mehrere hundert Völker hat der Allvater in den durch Unital-Röhren verbundenen Asteroiden gefangengesetzt, und lässt sie für ihn forschen. Immer deutlicher wird, dass die Horizontverschiebung, die nicht nur die Point Of in Andromeda festhält sondern auch eine ganze Weltraumregion gefangenhält mit dem Allvater zusammenhängt. Damit nicht genug, hat sich der Allvater die Vernichtung aller Unitaren auf seine Fahnen geschrieben. Mit Hilfe der Worgun, eines pfiffigen Napja-Erfinders, und den Glandaren stößt ein Erkundungstrupp ins Herz der Allwelt vor. Und hier stoßen sie auf einen überraschend bekannten Gegner...
Währenddessen suchen die Wächter in der Milchstraße immer noch nach dem Gebieter der grünen Maschinenwesen. Die Spur führt zunächst in das Reich der Rateken und von dort nach Utar und den Pegassos..
Jan Gardemann, Uwe Helmut Grave, Nina Morawitz und Conrad Shepherd zeichnen dieses Mal für die Fortsetzung des aktuellen Zyklus verantwortlich. Wer der Serie ein wenig folgt wird feststellen, dass Jo Zybell, der zwischenzeitlich einen Fantasy-Roman bei Hoffman & Campe veröffentlicht hat, fehlt. Ersetzt wird er durch eine Autorin. Nicht nur bei „Ren Dhark“ sondern insgesamt am Beginn ihrer Karriere stehend fügt sich ihr Beitrag nahtlos in das Buch ein.
Inhaltlich steht einmal wieder die mittlerweile gewohnte Aufteilung des Textes an. Ohne die Handlung zunächst zu weit voranzutreiben, versuchen die Autoren ihre Leser mit Geschichten von anderen Völkern zu unterhalten. Sei es der gerade einmal zwanzig Zentimeter große Napja, der an eine lustige Vision der Siganesen erinnert, oder die Geschichte des geheimen Imperiums, die weiter und überraschend ausgebaut wird. Das liest sich zwar nett und auch unterhaltsam, bringt aber die eigentliche Handlung nicht wirklich voran. Man hat eher den Eindruck, dass sich eine austauschbare Geschichte eines Alienvolkes an die nächste reiht, ohne dass wir, beziehungsweise der Plot wirklich vorankommen würde. Hier fehlt ein wenig ein roter Faden, der einen stringenten Plot durchziehen würde.
Dagegen lesen sich die Vorkommnisse um die Wächter, wie schon in den letzten Büchern, deutlich packender. Hier wird die Handlung vorangetrieben, gibt es das in Andromeda so manches Mal fehlende Tempo und eine Auflösung der Rätsel.
Dann, im letzten Teil des Buchs, überschlagen sich die Ereignisse. Uwe Helmut Grave, der für den Abschluss verantwortlich zeichnet, macht es sich zu einfach. Plötzlich, so mir nichts, dir nichts, die nicht eben überzeugende Auflösung des Geheimnisses hinter der Horizontverschiebung. Das wirkt überhastet und ohne wirkliche Einbindung in die bisherigen Vorkommnisse und ließ mich als Leser frustriert zurück. Wo blieb das große Aha-Erlebnis, das wir zum Beispiel bei der Auflösung des Rätsels um das geheime Imperium hatten, wo wirkliches Tempo oder packende Schilderungen? Hinzu kommt, dass Grave einmal wieder versucht, betont lustig zu fabulieren. Das Resultat liest sich dann holprig, das erschlägt einen plump und ohne Maß, stört letztlich sowohl die Lesefreude wie auch den Lesefluss.
Ein schwacher, sehr schwacher Abschlussband eines insgesamt zu langen Zyklus, der seine Hochzeit in der Auflösung der Mysterien um die Besatzungen der gelben Ringraumer hatte.