Heike Wolf: Rabenbund (Buch)

Heike Wolf
Rabenbund
Titelbild: Nikolai Ostertag
Ulisses Spiele, 2017, Paperback, 420 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-95752-691-5 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Jan Niklas Meier

Mit „Rabenbund“ hat Heike Wolf den zweiten Teil ihrer Geschichte um die Geschicke des ehemaligen Sklaven Said und des Granden Amato fortgesetzt. Erneut führt uns die Autorin nach Al’Anfa, die pulsierende Metropole des Südens. Für DSA-Spieler ist Al’Anfa bekanntes Terrain, kaum jemand dürfte seinen Helden dort noch nicht über farbenfrohe Märkte geführt haben oder mit ihm durch stinkende Gassen geschlichen sein. Nun hat die Stadt tief im Süden in den letzten Jahren einige tiefgreifende Veränderungen durchgemacht. Danach war es ziemlich still um die weiteren Entwicklungen. Die beiden Romane Wolfs füllen nun eine Lücke und erzählen die jüngste Geschichte der Stadt weiter.

 

Wie im Vorgängerband erwartet den Leser hier ein sehr gekonnt aufgezogenes Verwirrspiel aus Intrigen, Liebe und Verrat. Die Handlung schließt nahtlos an den ersten Teil an, die Geschichte scheint so wie aus einem Guss. Erneut erleben wir den Plot aus verschiedenen Perspektiven der unterschiedlichsten Charaktere, was überaus belebend wirkt.


Auch „Rabenbund“ bietet überaus gelungene Fantasy, die nicht unbedingt nur für DSA-Spieler interessant ist. Auch Leser, die sich nicht in Aventurien auskennen, werden an beiden Bänden ihre Freude haben, wenngleich der Einstieg dann etwas holprig werden könnte. Als einziger Wermutstropfen mag das Ende des Romans durchgehen, irgendwie kommt es dann doch recht plötzlich zu einem Abschluss. Das ist dann allerdings Meckern auf dem sprichwörtlichen hohen Niveau - „Rabenerbe“ und „Rabenbund“ sind meiner Meinung nach die mit einigem Abstand besten DSA-Romane seit Jahren. Weiter so, Frau Wolf!