Nautilus 75 (Magazin)

Nautilus 75
Juni 2010
Abenteuer Medien Verlag, 2010, A4-Magazin, 52 Seiten, 4,50 EUR

Christel Scheja

Die 75. Ausgabe der „Nautilus“ widmet sich wieder zwei Schwerpunktthemen. Einmal passend zur Verfilmung von „Prince of Persia“, und das weitere Hauptaugenmerk liegt auf den Ängsten und Schrecken, die uns seit unserer Kindheit begleiten: Was ist mit den Monstern unter dem Bett und anderen Schatten, die die Kleinen vom Schlafen abhalten? Und warum lieben es Autoren, solch garstige Themen auch in ihren Büchern aufzugreifen?

Bei „Prince of Persia“ handelt es sich um einen der Klassiker unter den Jump-and-Run-Spielen, die quasi seit der Steinzeit der PC-Technik existieren. Neben Berichten vom Set des Filmes und Interviews gibt es auch einen zu den verschiedenen Stadien, die das Computerspiel bis in die Moderne durchlaufen hat, inklusive eines Artikels über den Schöpfer.

Wovor haben Kinder eigentlich Angst? Was lässt sie in der Nacht nicht schlafen oder gruseln, wenn sie unter das Bett oder in dunkle Ecken schauen? Warum macht es auch Erwachsenen solchen Spaß, nicht nur die garstigen Kinderbücher zu lesen, die sich damit beschäftigen, sondern auch noch zu verfilmen? Und wie sieht es mit den Hauswichteln und Poltergeistern aus, die man nicht unbedingt mit den Feenwesen der Anderswelt verwechseln sollte?

Dazu gibt es den gewohnten Mix aus Berichten zu weiteren aktuellen Filmen im Kino und auf DVD, die auch nur im Entferntesten phantastische Elemente haben. Bei den Buchvorstellungen konzentriert man sich auf die „Blutorks“-Trilogie, es gibt den zweiten Teil der Tipps für angehende Autoren, diesmal zum Exposé, welche Formen derzeit üblich sind und eventuell bevorzugt werden. Danach folgt ein Blick auf aktuelle Fantasy-Romane und nicht zuletzt die immer wieder gerne neu aufgelegten „Chroniken von Prydain“.

Vor allem Fans aller Spielarten der Fantasy, sei es nun der dunklen Ausprägungen als auch der rein abenteuerlichen, kommen diesmal auf ihre Kosten. Die Artikel decken eine große Bandbreite ab, sie folgen nicht nur den mythologischen Wurzeln, sondern listen auch schon einmal die Entwicklung des Themas in den Medien ab.

Wie immer bieten sie knapp und unterhaltsam geschrieben eine Vielzahl von Informationen auf kleinstem Raum, die manchmal auch neue Aspekte ansprechen; gerade bei dem Blick auf die Schrecken der Kindheit kommt dies zum Tragen. Interessanterweise sind diesmal auch überraschend viele Interviews zu finden, nicht nur mit Schauspielern und Autoren, sondern auch mit den Machern, die einen kleinen Blick hinter die Kulissen bieten.

Insgesamt ist die 75. Ausgabe der „Nautilus“ nicht nur fantasy- sondern auch sehr literaturlastig, was aber nicht tragisch ist, da dieser Bereich in den Vornummern etwas in den Hintergrund getreten war.