Mary Stanton: Rächerin der Engel - Die überirdischen Fälle der Bree Winston 3 (Buch)

Mary Stanton
Rächerin der Engel
Die überirdischen Fälle der Bree Winston 3
(Avenging Angels, 2010)
Übersetzung: Michael Koseler
Piper, 2011, Taschenbuch, 362 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-492-26762-5

Rezension von Irene Salzmann

Bree Winston übernimmt als Anwältin die Fälle Verstorbener, denen ein Unrecht zugefügt wurde, das sie keinen Frieden finden lässt, oder die begangenen Missetaten korrigieren wollen, aus Reue und um dem Fegefeuer zu entgehen. Diesmal bittet der Bankier Russel O’Rourke um Hilfe, denn der angebliche Selbstmord nach einem verlustreichen Deal war keiner!

Dank Brees einflussreicher Familie öffnen sich die Türen der O’Rourkes für die notwendigen Recherchen. Allerdings gibt es auch Personen und Mächte, die kein Interesse an der Aufklärung des Falls haben, wodurch Bree selbst in Gefahr gerät - und nicht alles ist so, wie es zunächst den Anschein hat. Können ihre Freunde und Helfer rechtzeitig eingreifen, als sich die Lage zuspitzt?

 

Unter dem Titel „Rächerin der Engel“ liegt nun der dritte von fünf (in Deutschland vier) in sich abgeschlossenen „überirdischen Fällen der Bree Winston“ im Piper Verlag vor.

Auf eine langwierige Einführung und Vorstellung der Charaktere wird eingangs verzichtet, denn man darf davon ausgehen, dass die Leserschaft die vorherigen Bände („Im Namen der Engel“ und „Anwältin der Engel“) gelesen hat, sodass sie mit den Akteuren vertraut ist. Neu ist das Personenverzeichnis, das den Überblick über die vielen Figuren zu wahren erleichtert.

Sehr schön ist, dass man nun etwas mehr über die himmlische Gerichtsbarkeit erfährt, auch wenn die Informationen keineswegs erschöpfend sind und bei der abschließenden Verhandlung abgekürzt wird zum Resultat. Aufgrund dessen erinnert die Buchreihe durchaus etwas an die TV-Krimi-Serie „Petrocelli“, deren Titelheld mehr im Umfeld seiner Klienten ermittelte, um die Wahrheit herauszufinden, als im Gerichtssaal Paragraphen zu verdrehen, um berechtigte und unberechtigte Freisprüche zu erzwingen.

Bree und ihre sympathischen Mitstreiter, zumeist Engel, entwickeln sich im Laufe der Bände weiter, sodass neben der fantastischen Krimi-Handlung auch das Persönliche nicht zu kurz kommt. Einige Geheimnisse bleiben aber immer noch für die nächsten beiden Bücher, sodass mit weiteren Überraschungen und Twists gerechnet werden darf.

Mary Stanton schreibt flüssig und zieht ihr Publikum unaufdringlich in den Bann ihrer Romane, die sich nahe an der Realität halten. Phantastische Elemente sind zwar reichlich vorhanden, werden aber nicht überstrapaziert, sondern im passenden Maß eingebracht. Auch der Krimi-Anteil setzt auf subtile Spannung und verzichtet auf unnötige Gewalt und Blutvergießen. Dennoch ist die Story packend bis zur Auflösung am Ende.

Schätzt man den Mix aus Urban Fantasy und Krimi und kommt ohne das zuletzt übliche Romantik/Erotik-Gedöns aus, wenn Engel, Teufel und sonstige Fabel-Wesen im Spiel sind, wird man von Mary Stantons Serie bestens unterhalten.