Chew - Bulle mit Biss 10: Blutwurst (Comic)

John Layman
Chew - Bulle mit Biss 10
Blutwurst
(Chew, Vol. 10: Blood Pudding, 2015)
Titelbild und Zeichnungen: Rob Guillory
Übersetzung: Annika Küpper
Cross Cult, 2016 Hardcover, 128 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-376-8

Rezension von Christel Scheja

So langsam geht es für „Chew - Bulle mit Biss“ auf das Ende zu, auch wenn das natürlich noch nicht ganz erreicht ist. Doch zuvor entfesseln John Layman und Rob Guillory noch einmal das Chaos um den Polizisten Tony Chu, der in der Lage ist, übersinnlichen Kontakt zu seiner Nahrung aufzunehmen.

 

Die Tatsache, dass er Informationen und manchmal auch Fähigkeiten aus dem, was er zu sich nimmt ziehen kann, hat ihm schon so manches Mal geholfen. Diesmal scheint es anders zu sein, denn irgendwie sind ihm seine Gefährten und Freunde abhanden gekommen. Poyo ist verschwunden, seine Tochter will nicht so wirklich etwas von ihm wissen und seine Kollegen halten sich fern, denn immerhin haben sie schon schmerzhaft zu spüren bekommen, wie grausam Tonys Feinde sind. Nicht nur, dass der „Sammler“ Tonys Schwester umgebracht hat und nun auch noch seine Tochter töten will - er entstellt auch viele seiner Kollegen. Doch er ist nicht ganz allein, wie sich zeigt, denn John hat einen Plan. Und der hat mit Poyo zu tun, der inzwischen für tot gehalten wird. Doch genau das könnte ein Vorteil für alle sein.


Ernst nehmen sollte man die Geschichte um Tony Chu und seine Freunde nicht - und ebensowenig eine geradlinige Handlung erwarten, denn die Erzählweise ist genauso chaotisch wie die Figuren, die im Mittelpunkt stehen. Nicht nur Tony, auch seine Familie und seine Freunde haben es faustdick hinter den Ohren und einen ganz eigenen Kopf. Sie lassen sich ebensowenig in ihre Pläne hinein reden wie umgekehrt und das sorgt natürlich auch für ziemlichen Stress. Nichtsdestoweniger gibt es ein gemeinsames Ziel: Endlich den Sammler und seine Jellassassinen auszuschalten, die Tony und seine Tochter Olive einfach nicht in Ruhe lassen wollen.

Wie immer findet sich eine recht makabre Lösung, an der Poyo, der coole Hahn, natürlich auch seinen Anteil hat. Wie, das soll erst einmal nicht verraten werden, ist es doch ein wichtiger Bestandteil der Geschichte.

Alles in allem bleiben sich die Künstler in ihrer recht anarchistisch wirkenden Erzählweise treu und nutzen jede Möglichkeit, um die Figuren, egal ob gut oder bös,e in die Pfanne zu hauen - und das mit einem brachialen Humor, den man erst einmal verdauen muss.

Fans wird es freuen, dass auch im zehnten Band von „Chew“ immer noch Poyo mit von der Partie ist. Wie immer gibt es in „Blutwurst“ anarchistisch-freche Abenteuer mit den gewissen bösen Extras, die zudem mit vielen Seitenhieben auf die amerikanische Pop-Kultur und Lebensart garniert werden.