Falk 5: Der große Wolf, Achim Mehnert (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 04. Oktober 2016 11:06

Falk 5
Der große Wolf
Achim Mehnert
Titelbild: Hansrudi Wäscher
VPH, 2016, Hardcover, 316 Seiten, 49,90 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Eigentlich sind Falk und sein Begleiter, der große Bingo, ja auf dem Weg ins Morgenland, allein, der Weg ist weit, und so richtig vorankommen sie auch nicht auf ihrem Pfad gen Süden. Kurz vor den Alpen kehren sie in ein einsam gelegenes Gasthaus ein, das befestigt ist wie eine Trutzburg. Des Rätsels Lösung sind die im Winter hungrig aus dem Gebirge herunterkommenden Wolfsrudel. Doch nicht nur die wilden Tiere auf vier Beinen machen die Gegend unsicher, auch eine Verbrecherbande, die von einem maskierten Anführer mit Wolfskopf befehligt wird, hinterlässt ihre Spuren.
Obwohl sie dem örtlichen Fürsten, Graf von Eschenbach, das Leben retten, und dieser sie einlädt, die kalte Jahreszeit bei ihm als seine Gäste zu verbringen, beschließen die Beiden, die Alpen-Überquerung vor dem endgültigen Wintereinbruch anzugehen. Dass sie dabei auf einen der Gauner der Diebesbande stoßen, erweist sich als tückisch. Der große Wolf wird auf sie aufmerksam und stellt dem Ritter und seinem Gauklerfreund nach. Die Spur, die Falk aufnimmt, führt in das gräfliche Schloss. Verbirgt sich wirklich Ursula, die Tochter des Grafen, hinter der Wolfsmaske, oder gibt es einen anderen Schuldigen?
Einmal mehr hat Achim Mehnert die Piccolo-Vorlagen der Hefte Nummer 89 bis 123 in eine literarische Form gegossen. Den Leser erwartet dabei vorliegend ein eher ungewöhnliches Garn. Es geht nicht um Turniere hoch zu Ross und auch die Minne spielt keine wirkliche Rolle. Stattdessen begeben wir uns mit unseren Helden auf die Suche nach dem mysteriösen Täter der dreisten Überfälle und Raubzüge. Dass Bingo dabei immer mehr in die Rolle des naiven, tollpatschigen Dummkopfes gedrängt wird. ist bedauerlich. Falk dagegen agiert, wie wir es von ihm kennen und erwarten.
In der Folge geht es durch Geheimgänge, die mit tückischen Fallen gespickt sind; unsere Helden werden mehrfach gefangengenommen und fliehen wieder, die Auflösung des Rätsels allerdings zeichnet sich bereits früh ab. Hier lässt der Text ein wenig das große Überraschungsmoment vermissen. Zu konstruiert wirkt die Auflösung, zu bemüht die Rettung unserer Abenteurer aus der jeweiligen Gefahr.
Herausgeber und Autor haben dem Band dann noch ein alternatives Finale beigegeben. Für die französische Ausgabe der Piccolos wurde das Ende umgeschrieben und dieser inhaltlich ganz eigenständige Schluss wurde dem Leser zusätzlich angeboten. Insgesamt ein zwar solider, stellenweise interessanter, letztlich aber einen Tick zu vorhersehbarer Band der Serie.