Loki 3: Am Ende aller Tage (Comic)

Al Ewing
Loki 3
Am Ende aller Tage
(Loki: Agent of Asgard 12-17, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Stefan Pannor
Cover und Zeichnungen von Lee Garbett und Jorge Coelho
Panini, 2016, Paperback, 132 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-395798-750-1

Von Christel Scheja

Ist der junge Loki nun dazu verdammt, so zu werden wie sein älteres Ich? Oder gibt es Mittel und Wege das Schicksal abzuwenden? Das versucht nun der dritte und vermutlich auch letzte Band der Miniserie um den Gauner und Trickster zu klären.

 

Am Anfang sieht es gar nicht gut für den jungen Loki aus, denn er hat alles verloren, was ihm etwas bedeutet hat, ist auch noch in Gefangenschaft geraten und kann erst einmal nichts tun, als uralte Feinde aus der Versenkung auftauchen und gegen Asgard marschieren. Sein älteres, böses Ich triumphiert, will die Seele des Jüngeren schlichtweg opfern, um sich seinen Weg in die Welt der Lebenden zu ebnen. Aber es kommt anders als gedacht, und der junge Loki ergreift die letzte Chance, die ihm bleibt, auch wenn er dazu erst einmal das Vertrauen der Götter, unter denen auch sein Bruder Thor ist, zurückgewinnen muss. Aber er hat auch eine wichtige Verbündete im Kampf seiner beiden Seelen. Immerhin hat sich Verity Willis schon einmal als Anker für seine guten Absichten erwiesen. Und auch diesmal ist sie das Zünglein an der Waage, als er beschließt, sich schlichtweg neu zu definieren, denn dieses neue Ragnarök gibt ihm die Gelegenheit dazu.


Zwar wurden die Ereignisse, die hier ihren Lauf nehmen, bereits in den vorhergehenden Bänden vorbereitet, trotzdem wirkt die Geschichte etwas wirr und gehetzt, weil sich nun die Ereignisse überschlagen, da den Entwicklungen einfach nicht der passende Raum gegeben wird. Wie immer wird natürlich der Action Tribut gezollt, da es scheinbar in den Superhelden-Geschichten nicht ohne Kämpfe abgehen darf.

Loki muss sein älteres Ich deshalb nicht nur mit Worten, sondern leider auch Fäusten bekämpfen. Zudem werden Charakter-Entwicklungen durch Pathos und epische Momente weggefegt, was allerdings auch noch erträglich bleibt, da der Held die ganze Sache doch eher gelassen und nicht ganz so verklemmt wie seine Mit-Götter sieht, was gerade das Ende doch ein wenig versöhnlicher wirken lässt.

Die zwischenmenschlichen Fettnäpfchen, die die Serie bisher ein bisschen aus der Masse der anderen Superhelden- und Superschurken-Geschichten heraushoben, fehlen diesmal leider ganz, dafür darf Loki nun einen Image-Wechsel vollziehen und ist nicht länger mehr nur der Prinz der Lügen. Alles in allem darf man allerdings nicht zuviel Tiefgang erwarten, die Geschichte bleibt doch eher seicht.

Der gute Eindruck, den „Loki“ bisher machte, wird durch die stellenweise wirre und sprunghafte Handlung etwas abgeschwächt, die Geschichte weiß aber trotzdem zum Ende hin wieder zu versöhnen, da der augenzwinkernde Humor viel von dem Pathos und den doch schon ziemlich abgelutschten Action-Klischees wettmacht.