Jack McDevitt: Apollo (Buch)

Jack McDevitt
Apollo
(Coming Home, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Frauke Meier
Titelillustration: Arndt Drechsler
Bastei Lübbe, 2016, Taschenbuch, 480 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-404-20827-2 (auch als eBook erhältlich)

Von Gunther Barnewald

Der vorliegende Roman ist das siebte, in sich abgeschlossene Abenteuer des Teams Benedict/Kolpath nach „Die Legende von Christopher Sim“, „Polaris, „Die Suche“, „Das Auge des Teufels“, „Echo“ und „Firebird“.

 

Diesmal wird Chase Kolpath, die Ich-Erzählerin und Assistentin des Antiquitätenhändlers Alex Benedict, von einer Frau kontaktiert, die im Nachlass ihres Onkels, eines Archäologen, einen antiken Transmitter gefunden hat, der eigentlich als verschollen galt. Das Gerät aus dem Jahre 2711 nach christlicher Zeitrechnung ist über 7000 Jahre alt und gilt als einer der ersten überlichtschnellen Nachrichtenübermittler, den die Menschen erfunden hatten. Zudem stammt der Nachlass aus einem verschollenen Museumsbesitz, zu dem auch die ersten Raumfahrtgegenstände gehörten, welche die Menschheit überhaupt hervorbrachten, nämlich NASA-Utensilien der Apollo-Missionen, der Mondlandung, der ersten Marsexpedition und so weiter.

Leider stoßen Alex und Chase erst einmal auf großen Widerstand und werden sogar angegriffen, als sie nachforschen wollen, woher das Utensil stammt, was die zwei aber natürlich nur umso mehr anstachelt...

Außerdem gibt es noch eine zweite Geschichte, welche die Handlung trägt und die sich aus der Entdeckung ergibt, welche die Protagonisten in „Firebird“ gemacht hatten und betrifft die dereinst verschollenen Raumschiffe (mehr soll hier nicht verraten werden).


Wie immer bei Autor Jack McDevitt ist der Roman gut und flüssig erzählt und bereitet dem Leser Vergnügen. Leider muss aber festgehalten werden, dass dem US-amerikanischen Autor diesmal nichts Weltbewegendes eingefallen ist. Zwar ist es amüsant, wenn Gegenstände und Kulturgüter unserer Zeit in der fernen Zukunft Kultstatus genießen und man rätselt, ob es außer den bekannten „sechs“ Stücken von William Shakespeare wohl noch weitere von ihm gegeben haben.

Insgesamt lässt die Spannung diesmal etwas zu wünschen übrig, die guten Ideen scheinen den Autor verlassen zu haben. Wer die Serie kennt und schätzt, dem wird dies eher wenig ausmachen. Erstleser sollten aber unbedingt erst einmal zu den ersten Bänden dieser tollen Serie greifen oder zu anderen Meisterwerken des Jack McDevitt.