Steven L. Kent: Imperium - Clone Rebellion 6 (Buch)

Steven L. Kent
Clone Rebellion 6
Imperium
(Clone Rebellion 6: Empire, 2009-2013/2014)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helga Parmiter
Cross Cult, 2016, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 536 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-86425-791-9 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Ursprünglich sollte der „Clone Rebellion“-Zyklus schon mit dem fünften Band enden, der Autor bekam aber auch noch den Auftrag, zwei weitere Romane zu schreiben. So geht die Geschichte um Wayne Harris und seine Schicksalsgenossen also weiter, und der Konflikt ist offener denn je.

 

Wayne Harris ist der letzte „Befreier“-Klon, aber seine privilegierte Stellung hat ihm nur eingebracht, dass er insgesamt mehr weiß als die anderen künstlich geschaffenen Menschen und sich seiner Situation durchaus bewusst ist. Allerdings konnte er auch nicht verhindern, dass er nach dem Kampf gegen die Avatari wie die anderen Klone in einem Internierungslager landete und später an die Randwelten der bekannten Galaxis mit verbannt wird. Dort sind sie mit ihrer veralteten Technik auf sich allein gestellt, bis sie als Ziel für die neuen, verbesserten Schiffe und Waffen der Vereinten Obrigkeit dienen können.

Aber in der Zwischenzeit bleiben die Bewohner der Außenwelten - Menschen wie Klone - nicht untätig und gründen ein eigenes Reich, mit dem sie sich gegen ihre früheren Herren stellen wollen. Und Wayne Harris ist dazu ausersehen, den ersten Vorstoß zu wagen, um der VO zu zeigen, dass die Klone eines nicht sind: Leichte Beute! Er nimmt den Auftrag zwar an, folgt aber dennoch seiner eigenen Agenda, denn auch hier ist er den anderen Klonen und vielen Menschen überlegen: Er durchschaut die Intrigen und Ränke nur zu gut.


Die Fortsetzung ist spannend und stimmig, wirkt mit den früheren Bänden wie aus einem Guss und spinnt die Geschichte gelungen fort, indem sie wirklich alle Fäden aufnimmt, die bisher gesponnen wurden.

Nicht nur der Konflikt zwischen den Randwelten und der VO tritt in eine neue Phase ein, auch die verwüsteten Planeten entwickeln ein ganz neues Selbstbewusstsein, das allerdings auch weiterhin von Rassismus geprägt ist.

Wayne Harris steht wie immer zwischen den Stühlen und versucht einerseits seine Pflicht zu erfüllen, andererseits aber auch seinen eigenen Weg zu gehen und sich nicht nur zum Spielball der Mächtigen machen zu lassen. Mittlerweile hat er eine gehörige Portion Zynismus entwickelt und glaubt auch den Versprechungen seiner besten Freunde und Geliebten nicht mehr.

Geschrieben ist das alles wieder in einem flüssigen und schnörkellosen Stil, der sich auf das Wesentliche konzentriert und dabei eine genau richtige Mischung aus Action und Beschreibung besitzt. Durch die Sicht von Harris ist man erneut eng an den Charakter gebunden und nimmt an seinem Schicksal ziemlichen Anteil.
Obwohl der Autor auch das ein oder andere Klischee der Military SF bedient, hat man doch nicht das Gefühl eine abgenutzte Geschichte zu lesen, da das Abenteuer durch die vielen kleinen Details frisch und angenehm bleiben.

„Imperium“ spinnt die „Clone Rebellion“-Serie gelungen weiter und stellt die Weichen für den großen Showdown, der wohl im abschließenden siebten Band folgen wird. Wieder ist das Buch von vorne bis hinten unterhaltsam geschrieben und bietet nicht nur vordergründige Action, sondern auch Figuren mit Profil, deren Abenteuern man gerne folgt.