Karl Galinsky: Augustus - Sein Leben als Kaiser (Buch)

Karl Galinsky
Augustus - Sein Leben als Kaiser
(Augustus. Introduction of the life of an emperor, 2012)
Aus dem Englischen von Cornelius Hartz
Verlag Philipp von Zabern, 2013, Hardcover, 224 Seiten, 29,99 EUR, ISBN 978-3-8053-4677-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Irene Salzmann

Karl Galinsky, geboren 1942 in Straßburg, lehrt seit 1966 am der University of Texas in Austin Altertumskunde. Seine Spezialgebiete sind Römische Geschichte, insbesondere die Augusteische Epoche. Darüber legen auch seine Publikationen Zeugnis ab; eines der Bücher trägt den Titel „Augustus - Sein Leben als Kaiser“.

 

Augustus wurde unter dem Namen Gaius Octavius am 23. September 63 v. Chr. in Rom geboren und starb am 19. August 14 n. Chr. Nach der Ermordung Caesars 44 v. Chr. musste er sich als dessen Adoptivsohn (Verwandtschaftsgrad: Großneffe) gegen andere potentielle Nachfolger durchsetzen, was ihm dank kluger Ratgeber, geschickten Taktierens sowie letztlich eines Staatstreichs, der ihm den Rang eines Konsuls eintrug und ihm praktisch alle Macht in die Hände legte, auch gelang.

Er festigte diese durch das 2. Triumvirat mit Antonius und Lepidus und drei Zweckehen. Die Triumviratszeit ist nicht nur durch Konflikte zwischen den drei Männern und militärischen Auseinandersetzungen geprägt, sondern auch von großen internen Veränderungen (Ansiedelung der Veteranen in Italien einschließlich gewaltsamer Landnahme, Bürgerkrieg und Hinrichtungswelle unter politischen Gegnern). Nach dem Sieg über Lepidus, Pompeius und Antonius stieg Octavian zum Alleinherrscher auf und wurde vom Senat 27 v. Chr. mit dem Titel Augustus geehrt, der unter seinem Adoptivsohn und Nachfolger Tiberius zum Herrschertitel wurde.

Nachdem sich Augustus durch extreme Skrupellosigkeit und Grausamkeit zum römischen Kaiser und Begründer der julisch-claudischen Kaiserdynastie gemacht hatte, leitete er nun in seinen Regierungsjahren eine fast 200 Jahre dauernde Ära des Friedens (Pax Augusta) ein, indem er dem Römischen Imperium neue Gebiete dazu gewann und die Grenzen sicherte, die innere Ordnung wiederherstellte und durch eine koordinierte Versorgung den Bürgern zu einem gewissen Wohlstand verhalf.

Um seine Reformen durchführen zu können, berief er Personen seines Vertrauens in den Senat und ließ sich von diesem mit allen (militärischen) Vollmachten ausstatten. Formal blieb die Republik mit einem einflussreichen Senat erhalten, doch die tatsächliche Macht hatte allein er inne und das rund 40 Jahre lang - kein anderer römischer Herrscher war so lang im Amt. Nach seinem Tod wurde Augustus zum Staatsgott erklärt.


Karl Galinsky berichtet informativ und gar nicht trocken von dieser Ära, von Augustus’ Wirken und was nach seinem Tod davon blieb. Er schickt voraus, dass das Buch nur eine Einführung in die Thematik sein kann mit von ihm gesetzten Schwerpunkten, da zu vielen Details abweichende und diskussionswürdige Ansichten bestehen. In grau unterlegten Kästchen wird aus jenen Quellen zitiert, aus denen die Forscher ihr Wissen beziehen. Der Leser wird dazu aufgefordert, sich anhand des Literaturverzeichnisses weiter zu informieren und sich auf diese Weise eine eigene Meinung zu bilden.

Ergänzt wird der Band durch mehrere Fotos in Schwarz/Weiß, Karten, Stammbäumen, einer Chronologie und Hinweisen zu den wichtigsten Quellen.

Interessiert man sich für die Augusteische Epoche und die Person des Augustus, wird man in dem vorliegenden Buch viele interessante Aspekte ausgezeigt bekommen. Kompetent führt der Autor sein Publikum durch fast 100 Jahre römischer Geschichte.

Die gelungene Übersetzung stammt von Cornelius Hartz, der seinerseits auf eine Vielzahl Veröffentlichungen verweisen kann, darunter „Tatort Antike“ und „Antike mit Biss“, ebenfalls erschienen im Verlag Philipp von Zabern.

„Augustus - Sein Leben als Kaiser“ ist eine fundierte, aus Wesentliche begrenzte Abhandlung über einen der römischen Kaiser, die das Imperium besonders nachhaltig prägten. Sehr zu empfehlen!