Avatar - Der Herr der Elemente 12: Rauch und Schatten 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 14. Februar 2016 10:15
Bryan Konietzko, Michael Dante DiMartino & Gene Luen Yang
Avatar - Der Herr der Elemente 12
Rauch und Schatten 2
(Avatar - The Last Airbender: Smoke and Shadow - Part 2, 2015)
Titelbild und Zeichnungen von Gurihiru
Übersetzung aus dem Englischen von Jacqueline Stumpf
Cross Cult, 2016, Album, 80 Seiten, 7,90 EUR, ISBN 978-3-86425-815-2
Von Christel Scheja
Als neuer Feuerlord hat es Zuko nicht gerade leicht, denn viele ältere Untertanen aus der Führungsschicht trauern immer noch seinem Vater nach und versuchen alles zu tun, um diesen an die Macht zurückzuholen. Noch kann er es nicht beweisen, aber offensichtlich gehört auch Mais Vater dazu. Und dieser hat sich vermutlich auch noch mit Wesen aus der Geisterwelt eingelassen. Letztendlich kämpft er im Moment nur gegen „Rauch und Schatten“ an.
Das hat sich schon bei dem Angriff auf ihn und seine Familie gezeigt. Denn nach all den Jahren möchte er seine Mutter nicht mehr missen, auch wenn diese mittlerweile eine neue Familie und ein weiteres Kind hat. Zu den Problemen, mit denen vor allem Ursa kämpfen muss und die auch Zuko beschäftigen, kommt auch der Widerstand gegen ihn dazu.
Zwar konnte die „Neue Ozai Gesellschaft“ zerschlagen werden, der ihn offen angegriffen hat, aber da sind auch noch die „Kemurikage“, Geister aus der fernen Vergangenheit, die nun Kinder entführen, um deren Eltern damit zu erpressen. Deshalb bittet der junge Feuerlord Aang um Hilfe, damit dieser gemeinsam mit ihm die Schatten aus der Geisterwelt bekämpft. Doch auf der Suche nach der Vergangenheit stoßen die beiden auf eine überraschende Erkenntnis. Zudem werden Gefühle auf die Probe gestellt, denn auch wenn Zuko und Mai sich getrennt haben mögen - haben sie wirklich miteinander abgeschlossen?
Der zweite Teil von „Rauch und Schatten“ schließt mehr oder weniger direkt an die vorhergehenden Ereignisse an, auch wenn ein kleiner Zeitsprung vorhanden ist. Aber das gab den Figuren die Zeit, sich mit ein paar anderen Dingen zu beschäftigen.
Die Feinde des jungen Feuerlords scheinen zwar besiegt, aber die Probleme sind noch nicht ganz beseitigt. Denn nun scheinen Wesen aus der Geisterwelt dafür sorgen zu wollen, seine Herrschaft zu erschüttern. Die Entführung von Kindern ist nur der Anfang. Zugleich nutzen die Künstler die Gelegenheit, ein wenig von der Geschichte der Feuerinseln preiszugeben, was auch ein interessantes Licht auf Zukos Familie wirft. Und am Ende gibt es gleich mehrere Überraschungen, die aber auch in sich gesehen schlüssig sind.
Die Künstler lassen aber auch die persönliche Entwicklung der Figuren nicht außer Acht. Während Zuko sich immer mehr mit seiner kleinen Halbschwester anfreundet, scheint Mai mit sich zu kämpfen. Der romantische Twist, der sicherlich vielen Lesern gefällt, dreht sich um die Frage, ob es richtig war, sich zu trennen und einen neuen Freund zu suchen - etwas, was zusätzliche Spannung in die Geschichte bringt, die durch einen Cliffhanger am Ende Lust auf mehr macht.
Die Mischung aus Abenteuer und Humor, Spannung und eher fröhlichen Szenen funktioniert jedenfalls wie immer sehr gut und sorgt für unterhaltsames Lesevergnügen - was will man mehr?
„Rauch und Schatten“ beweist auch im zweiten Teil, dass diese Geschichte eine würdige Fortsetzung der Fernseh-Saga ist, denn wie immer achten die Künstler auf den qualitativ hochwertigen Ausbau der Handlung und des Hintergrunds, der die Geschehnisse logisch weiter spinnt und dabei die Atmosphäre der Saga gelungen zum Leben erweckt.