Steven L. Kent: Elite - Clone Rebellion 4 (Buch)

Steven L. Kent
Clone Rebellion 4
Elite
(Clone Rebellion 4: Elite, 2006-2013/2014)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helga Parmiter
Cross Cult, 2015, Taschenbuch, 544 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-789-6 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Ursprünglich sollte die Serie um den Militär-Klon Wayson Harris mit „Elite“ seinen Abschluss finden, mittlerweile hat Steven L. Kent aber Verträge für drei weitere Bücher abgeschlossen. Daher erweist sich der Roman nun auch mehr als Auftakt für einen weiteren Handlungsbogen, denn als Ende der Abenteuer.

 

Die normalen Menschen wissen nichts davon - das Militär allerdings schon lange… und nun wird es zu einer ernsten Bedrohung. Seit einigen Monaten fräsen sich Aliens durch die Milchstraße und zerstören eine menschliche Kolonie nach der anderen. Von den 80 Welten auf denen die Abkömmlinge der Erde leben, sind mittlerweile über siebzig gefallen - und es fehlen nicht mehr viele, bis die Erde erreicht ist. Was auf den Planeten passiert ist, weiß keiner, da deren Oberfläche seither von einem undurchdringlichen Ionenvorhang abgeschirmt wird.

Deshalb wird Wayson Harris wie viele andere Klone wieder eingezogen. Auf New Copenhagen, der letzten Kolonialwelt, sollen sie sich den Aliens stellen und um jeden Preis aufhalten. Dabei merkt der Held sehr schnell, dass seinesgleichen letztendlich nur als Kanonenfutter im Spiel der Mächtigen in der Vereinten Ordnung dient und um jeden Preis verheizt werden soll - aus Gründen, die er selbst nur erahnen kann, aber die ihn, als Befreier-Klon um so wütender machen. Dennoch ist es erst einmal wichtiger, gegen die Wesen zu bestehen, die unbesiegbar zu sein scheinen.


Das vierte Abenteuer kehrt zu den Grundthemen der Military SF zurück. Was wären knallharte Kerle, wenn sie sich nicht mit Gegnern messen müssten, die es in sich haben. Der Autor präsentiert deshalb mit den später Avatari genannten Wesen, Feinde, die es in sich haben, deren Motive ebenso rätselhaft erscheinen, wie deren Waffen und Gestalt.

Natürlich versuchen Wayson und sein Platoon alles, um sie aufzuhalten, müssen dabei aber auch schwere Verluste einstecken. Wie in Kriegsromanen üblich bleibt dann natürlich für Gefühle nicht sehr viel Zeit, gerade einmal die Kameradschaft und damit verbundene Loyalität zu den Kumpels aus der gleichen Einheit wird hoch gehalten. Und natürlich sind die charakterlich einfach gestrickten Klone weitaus menschlicher als die natürlich geborenen Offiziere, die nun im Feld keinen Hehl daraus machen, was sie von ihren Untergebenen halten.

So bietet die Handlung letztendlich mehr als reine Schlachten-Beschreibung. Die Intrigen zwischen den Menschen sind das Salz in der Suppe und würzen die Action gut. Der Roman lässt sich flüssig lesen, ist kurzweilig und ohne Längen. Natürlich sollte man eines nicht erwarten: Systemkritik oder gar Charakter-Tiefe - dazu ist das Buch zu sehr auf Unterhaltung ausgelegt.

„Elite“ ist ein weiterer spannender Roman aus der „Clone Rebellion“-Reihe, der bei der Schilderung einer Alien-Invasion nicht nur auf Action und den unvermeidlichen Body Count setzt, sondern durch böse Intrigen im Hintergrund grundsolide Abwechslung bietet, die für kurzweiliges Lesevergnügen sorgt.