Perry Rhodan 2: Die Kartografen der Unendlichkeit 2 (Comic)

Kai Hirdt
Perry Rhodan 2
Die Kartografen der Unendlichkeit 2
Titelillustration und Zeichnungen von Marco Castiello
Cross Cult, 2015, Heft, 48 Seiten, 4,99 EUR

Von Christel Scheja

Weiter geht es mit dem Versuch, die „Perry Rhodan“-Serie auch im Comic-Bereich neu zu etablieren, indem man Alt mit Neu verbindet und die klassischen Figuren mit einem neuen, modernen und US-amerikanisch ausgerichteten Erzähl- wie auch Zeichenstil präsentiert. Was mit dem ersten Heft begann, wird nun zwei Monate später entsprechend fortgesetzt.

 

Fern der heimatlichen Milchstraße in einem unbekannten Teil des Universums gestrandet, versuchen Perry Rhodan und seine Freunde im Jahr 3540 auf der „SOL“ einen Weg zurück nach Hause zu finden. Eine Hoffnung scheinen die „Kartographen der Unendlichkeit“ zu sein, doch die Raumstation, auf der wichtige Hinweise zu finden gewesen wären, wird vor den Augen der Menschen zerstört. Es gelingt nur eines der Wesen zu retten, die mehr Kenntnisse haben, aber es ist schwer verletzt und braucht dringend Blut von einem Artgenossen. Gucky wagt es zudem, geistigen Kontakt mit dem Alien zu suchen.

Derweil hat die „SOL“ andere Probleme, ist sie doch mitten in einen Krieg geraten, der in diesem Teil des Universums tobt. Im Zentrum der Galaxis Umal müssen sie sich auf eine der Seiten stellen und ihre Absichten erklären, doch dabei bewegen sie sich - in Unkenntnis der Situation - auf sehr glattem Eis, vor allem als einer der Mutanten einen folgenschweren Fehler begeht.


Das erste Heft hat den Weg vorgegeben, das zweite bestätigt die neue Erzählweise der Geschichte um Perry und die Besatzung der „SOL“. Wieder konzentriert sich die Serie nur auf wenige Figuren - der Titelheld bekommt diesmal wenigstens etwas mehr Platz, auch wenn er immer noch etwas blasser bleibt als Gucky, der vermutlich der Liebling des Autors und der Leser bleiben wird.

Man erkennt sehr stark die Einflüsse US-amerikanischer Superheldencomics, nicht nur an den Zeichnungen, die sich sehr stark an dem orientieren, was man aus Serien von beispielsweise Marvel kennt, sondern auch an der rasanten Erzählweise, die auf fast schon hektische Sprünge von einer Szene zur anderen setzt und dabei vor allem die Action in den Vordergrund stellt.

Diejenigen, die „Perry Rhodan“ noch nicht kennen, erhalten genug Informationen, um sich in der Szenerie zurechtzufinden, altgediente Fans müssen sich allerdings etwas umgewöhnen und bekommen nur gelegentlich kleine Anspielungen an die Romane und die klassischen Comics vorgesetzt.

Alles in allem muss man diese Art der Science-Fiction-Comics schon mögen, um sich von der Serie wirklich gefangennehmen zu lassen und man sollte nicht allzu viel Handlung erwarten. Dafür gibt es aber als Ausgleich ein interessantes Interview mit dem Autor.

Den „Perry Rhodan Comics“ hat es gut getan, entstaubt und modernisiert zu werden, ob dies aber auf Dauer die alten Fans begeistern und neue dazugewinnen wird, muss sich noch zeigen - auf einem guten Weg dahin sind die Macher jedenfalls schon einmal, auch wenn es der Saga selbst noch ein wenig an eigenem Profil fehlt und sie zudem künstlerisch wie auch inhaltlich noch ein wenig zu sehr an die üblichen Superhelden-Serien erinnert.