Star Wars 4 (Comic)

Kieron Gillen
Star Wars 4
Darth Vader 1
(Star Wars: Darth Vader 1+2, 2015)
Aus dem Amerikanischen von Michael Nagula
Titelillustration von Jadi Granow
Zeichnungen von Salvador Larroca
Panini, 2015, Heft, 68 Seiten, 4,99 EUR

Von Christel Scheja

Man merkt, dass Disney über Marvel das „Star Wars“-Franchise gründlich aufräumt und sich von Altlasten befreit - sei es auch nur, um damit bereits erzählte Geschichten in einer Variation neu aufzulegen. Alles, was derzeit zum Thema erscheint, ist eng an den vierten Film der Saga angelehnt. Das sieht man auch an der vierten Ausgabe der neuen „Star Wars“-Heftserie, in der Darth Vader in den Vordergrund rückt.

 

Die Schlacht um Yavin hat auch für den Dunklen Lord der Sith Folgen. Er mag zwar anders als Grand Moff Tarkin mit dem Leben davon gekommen sein, aber er ist in den Augen seines Meisters in Ungnade gefallen und wird dementsprechend verächtlich von diesem behandelt. So bleibt Darth Vader keine andere Wahl als die Demütigungen zu ertragen und einen eigenen Weg zu suchen, um des Rebellen-Piloten habhaft zu werden, der den Todesstern auf dem Gewissen hat.

Er ist dem jungen Mann zwar bereits einmal auf einer Werft begegnet, die die Rebellen zu zerstören versuchte, aber das hat nur noch mehr Rätsel aufgeworfen, Geheimnisse, die mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun haben. Aus diesem Grund geht er nach Tatooine, der Welt, die er selbst nur zu genau kennt, und versucht nicht nur einen Handel mit Jabba dem Hutten einzugehen, sondern sich auch ein ganz eigenes Team zusammenzustellen.


Früher war Darth Vader einfach nur ein gesichtsloser Bösewicht, nun hat die erste Film-Trilogie dafür gesorgt, dass seine Geschichte umso schillernder wurde. Dementsprechend haben auch die neuen Abenteuer mit und um ihn Einiges mehr an Tiefe und Details.

Der dunkle Lord der Sith ist selbst ein tragischer Charakter, ein Antiheld, der zwar böse ist, aber doch nicht so abgrundtief düster wie sein Meister. Immer wieder blitzen  lichte Momente auf, die ihm ein eigenes Profil verleihen. Aber reicht das aus, um die Handlung dieser neuen Saga, von der nun der erste Teil erschienen ist, spannend genug zu machen? Tatsächlich ist hier eher der Weg das Ziel und das Ende zu stark vorgegeben, um wirklich Triebfeder für die Geschichte zu sein. Interessant ist wohl eher, mitzuerleben, wie Vader nach und nach immer mehr Informationen über Skywalker sammelt, welche Schlüsse er daraus zieht und welche Auswirkungen das auf ihn selbst hat, auch wenn die Künstler selbst hier eingeschränkt sind und nicht zu weit gehen dürfen. Alles andere, was sonst noch geschieht, ist eher schmückendes Beiwerk, das für das passende Ambiente sorgt.

„Darth Vader“, die neue Storyline der „Star Wars“-Heftserie, ist ein solides SF-Abenteuer, hat aber letztendlich mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie alle Geschichten, die zwischen den Filmen spielen. Ende und Charakterentwicklung sind von Anfang an vorgegeben, was leider auf Kosten der Figuren und der Spannung geht.