Mark Brandis 30: Planetaktion Z (Hörspiel)

Nikolai von Michalewsky (Buch) & Balthasar von Weymann (Skript)
Mark Brandis 30
Planetaktion Z
Sprecher: Michael Lott, David Nathan, Martin May, Antje van der Ahe u.a.
Folgenreich, 2015, 1 CD, ca. 78 Minuten, ca. 9,99 EUR

Von Irene Salzmann

Vormann Grigori „Grischa” Romen vom Raumnotrettungskreuzer „Florence Nightingale“ wird mit seinen Kameraden auf den Luxuskreuzer „Barrakuda“ geschickt, der einen Notruf abgesetzt hatte. Seltsamerweise ist die Crew verschwunden; nur ein Betrunkener und der schwerverletzte Präsident Hastings befinden sich noch an Bord. Offenbar hat sich hier ein Verbrechen zugetragen.

Nach der Rückkehr zur Erde unterstellt man Grischa, dass er etwas mit dem Tod des Präsidenten zu tun habe und inhaftiert ihn. Vergebens setzen sich seine Freunde, darunter Mark Brandis, für ihn ein. Die Anfeindungen, mit denen sich die Tziganer gegenwärtig konfrontiert sehen, scheinen jegliche Chance auf eine faire Untersuchung zu verhindern. Als Grischa schließlich auch von der Frau verlassen wird, die er liebt, entscheidet er sich, für seine Freiheit ein großes Risiko einzugehen…


Zur Abwechslung steht nicht der Titelheld, sondern ein anderer Charakter im Mittelpunkt der Geschehnisse. Durch ihn wird das Motiv der Fremdenfeindlichkeit in die Handlung getragen. Durch genetische Eingriffe hatte diese im 22. Jahrhundert ausgelöscht sein sollen, aber offensichtlich waren die Experimente weniger erfolgreich als erhofft, denn der Tzigane Grischa bekommt trotz all dem, was er für die Menschheit geleistet hat, und Hass Vorurteile zu spüren. Schließlich beginnt er zu verzweifeln. Sein Leben wird zur Tragödie, und auch die Freunde können ihm nicht helfen.

Auch in der Gegenwart werden Sinti und Roma - und nicht nur sie - in vielen Ländern verfolgt und dort, wo sie Aufnahme finden, meist nur geduldet. Über die Gründe, über mangelnde Integrationsbereitschaft von beiden Seiten und ähnliches mehr in einer Rezension zu diskutieren, führt allerdings zu weit. Jeder kann sich seine eigenen Gedanken zu dem Thema machen, das gerade die deutsche Gesellschaft und Europa spaltet.

Obwohl „Planetaktion Z“ eine Fiktion ist - der Roman zum Hörspiel wurde 1983 geschrieben, als viele Sinti und Roma nach Deutschland einwanderten -, zeigt sie, dass sich Geschichte wiederholt, denn was in den 80er Jahren beziehungsweise ‚in der Zukunft‘ die Menschen bewegt(e), beschäftigt sie auch jetzt wieder, und Tragödien sind vorprogrammiert. Man ahnt, wie der Plot endet. Gern hätte man eine andere Variante gehört.

Wie immer geben die Sprecher ihr Bestes und sorgen zusammen mit der Soundkulisse für ein dramatisches Hör-Erlebnis.