Uncanny X-Force 2 (Comic)

Sam Humphries
Uncanny X-Force 2
French Connection
(Uncanny X-Force Vol. 2, 7 -12, 2013)
Aus dem Amerikanischen von Carolin Hidalgo
Titelillustration von Kris Anka
Zeichnungen von Adrian Alphona, Dalibor Talajic u.a.
Panini, 2014, Paperback, 132 Seiten, 14,99 EUR

Von Irene Salzmann

Elizabeth Braddock alias Psylocke war einst in Fantomex verliebt, doch der Sentinel-Mutant-Hybride mit den drei Gehirnen spaltete sich in drei eigenständige Personen, in Waffe XIII (böse), Cluster (weiblich) und den, der charakterlich Fantomex am nächsten kommt (gefühlloser Gauner). Ihnen gemein ist ihre Liebe zu Psylocke. Sich mit dieser Entwicklung zu arrangieren, ist nicht leicht, doch verbringt Psylocke einen ausschweifenden Liebessommer in Paris mit den dreien, von dem sie frustriert ins Anwesen der X-Men zurückkehrt.

Wenig später taucht Cluster auf und bittet Psylocke, Fantomex zu retten, der sich in der Gewalt von Waffe XIII befindet. Widerwillig begleitet Psylocke Cluster nach Paris, begibt sich auf die Suche nach ihrem Ex-Lover und wird zusammen mit Cluster ebenfalls von Waffe XIII gefangengenommen, der sie mit einem unerwarteten Angebot überrascht.

Psylocke trifft ihre Entscheidung und verlässt, nachdem sie die Angelegenheit regeln konnte, das Trio, um sich mit ihren Kameraden ein weiteres Mal den Revenants zu stellen, die immer noch hinter Lucas Bishop, dem Mutant aus der Zukunft, her sind und ihn töten wollen.


„Uncanny X-Force“ 2 beinhaltet zwei Abenteuer, die Handlungsstränge aufgreifen, die noch nicht abgeschlossen wurden.

Die weitaus schöner gezeichnete Story, die in Paris spielt, ist zugleich inhaltlich interessanter aufgebaut. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ab, und man erfährt, weshalb Psylocke in Ausgabe 1 so wütend und frustriert war, dass Wolverine sie auf eine Mission schickte, um sie auf andere Gedanken zu bringen. In diesem Zusammenhang traf sie zusammen mit Storm, Puck und Spiral auf Bishop und die Revenants. Für die Episoden 7 bis 9 ist das allerdings nicht relevant, da sie sich ausschließlich auf das Paris-Intermezzos und seine Folgen konzentrieren.

Man lernt Psylocke von einer ganz anderen Seite kennen, auf die man an dieser Stelle nicht eingehen möchte, um die Überraschung nicht vorwegzunehmen. Sam Humphries spielt mit den Geschlechterrollen und den Richtig-Falsch-Schemata, die für Spaß und Aufregung außer Kraft gesetzt werden. Jedenfalls lässt sich Psylocke auf Dinge ein, die sie hinterher bereut, vor allem weil sie verraten wurde. Auf der Gegenwartsebene revanchiert sie sich.
Danach wird das Thema „Revenants“ weitergeführt, aber nicht zu einem endgültigen Abschluss gebracht. Stattdessen gibt es interessante Enthüllungen, die gewiss nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Da an den US-Heften 10 bis 12 verschiedene Zeichner gearbeitet haben, ist das Erscheinungsbild alles andere als homogen, und Ramon Pérez wird klar von Adrian Alphona (7 bis 9 + 12), ausgestochen, der einfach den gefälligeren Stil hat.

Trotz dieses kleinen Mankos ist „Uncanny X-Force“ 2 ein überzeugender Band, der schon wegen der faszinierenden Charakterisierung von Psylocke in ihrer Beziehung zu Fantomex ein Daumenhoch bekommt. Gefiel bereits das Vorgänger-Paperback, wird man an dieser Fortsetzung noch viel mehr Spaß haben.