Game of Thrones: Im Gedenken (Comic)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 31. Juli 2015 09:28
Game of Thrones: Im Gedenken
(Game of Thrones: In Memoriam, 2014/2015)
Aus dem Amerikanischen von Jonah Tabéh
Panini, 2015, Hardcover, 112 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-8332-3167-4
Von Christel Scheja
„Game of Thrones“ begeistert seit Jahren weltweit viele Zuschauer – auch solche, die sonst kaum Interesse an Fantasy haben. Aber die Mischung aus Action, Sex und Drama scheint zu stimmen. Mittlerweile ist die Zahl der Personen, die an den verschiedenen Schauplätzen aktiv sind, fast unüberschaubar geworden – allerdings wird sie auch immer wieder ausgedünnt. Diesen Verstorbenen ist nun „Game of Thrones: Im Gedenken“ gewidmet.
In dem dünnen Hardcover-Bildband sind sie alle aufgelistet, die Männer und Frauen, die Bewohner von Westeros und anderen Ländern der Welt, die zwischen dem Anfang der ersten und dem Ende der vierten Staffel gestorben sind. Den Anfang macht Eddard „Ned“ Stark, der Herr des Hauses von Winterfell, der zu edel und gerecht für die Welt war und bösen Intrigen zum Opfer fiel. Und ganz am Ende – Ironie des Schicksal – steht ausgerechnet sein ärgster Gegenspieler Tywin Lennister, Graue Eminenz hinter dem Thron, seitdem seine Tochter und seine Enkel die Macht ergriffen haben.
Zwischen ihnen befinden sich andere schillernde Namen wie Viserys Tagaryen, der letzte männliche Spros des entmachteten Herrscherhauses von Westeros, Khal Drogo, der Gemahl von Danaerys Tagaryen, aber auch einfache Männer und Frauen, die zu Bauernopfern wurden, zwielichtige Gestalten, die ihre Chance sehen, an Profit und Macht zu gewinnen, aber auch Bewohner des Nordens hinter der Mauer.
Kurz und gut: Wer aus den Augen verloren hat, welche Figuren in den ersten vier Staffeln das Leben verloren haben, der findet hier eine grob chronologisch geordnete Sammlung. Einzig Eddard Stark ist an den Anfang gesetzt worden – vermutlich um den Gegenpol zu Tywin Lennister zu bilden. Jeder Verstorbene erhält eine Doppelseite: links gibt es ein Bild der Figur, rechts eine kurze Vorstellung mit Namen und Rang, einer für ihn typischen Aussage und einer kurzen Beschreibung, welche Funktion er in der Serie hatte und wie er zu Tode kam.
Man mag nun darüber diskutieren, ob das wirklich einen Bildband wert ist – aber amüsant ist es schon, sich so noch einmal an die Figuren zu erinnern, die man meist schon aus den Augen verloren hat; gerade bei den einfachen Leuten ist es schwer, diese noch alle zusammenzubringen.
Nur wenige Tote sind einem so im Gedächtnis geblieben oder werden immer wieder erwähnt, dass man sie nicht vergisst. Die Aufmachung ist jedenfalls bei allen gleich: auf geschmackvollem Schwarz kommen die Informationen gleich noch besser zur Geltung, die Atmosphäre wird dadurch gewahrt. Nur die dunkelrote Schrift auf dem schwarzen Grund ist nicht immer leicht zu lesen.
Letztendlich ist der Bildband „Game of Thrones: Im Gedenken“ wohl in erster Linie für die Fans der Fernsehserie interessant, die sich noch einmal erinnern wollen. Ansonsten hat er eigentlich keinen größeren Nährwert und bietet auch keine besonderen neuen Informationen.