Avengers & X-Men: Axis 1 (Comic)

Rick Remender
Avengers & X-Men: Axis 1
(Avengers & X-Men: Axis 1+2, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Jim Cheung
Zeichnungen von Adam Kubert, Laura Martin, Matt Milla
Panini, 2015, Heft, 68 Seiten, 5,99 EUR

Von Irene Salzmann

Es gelingt den Uncanny Avengers aus dem Mutanten-Internierungslager auf Genosha, in das sie von Red Skull gesperrt worden waren, zu entkommen. Allerdings tötet Magneto den Feind, der sich das Gehirn und damit die mentalen Kräfte von Charles Xavier angeeignet hatte – mit fatalen Folgen: Sein und der Tod des Professors führen zur Geburt von Red Onslaught, der noch bösartiger ist als die frühere dunkle Seite Xaviers, Onslaught, der nur unter großen Mühen hatte bezwungen werden können.

Red Onslaught sendet eine Hassbotschaft, mit der er die ganze Welt erreicht und die Menschen und Mutanten dazu bringt, einander zu bekämpfen. Die Gegenmaßnahmen, die die Helden ergreifen, haben nur begrenzt Erfolg oder verpuffen ganz. Aber es kommt noch schlimmer: Red Onslaught verfügt über ganz spezielle Sentinels, die auf der Technik von Tony Stark und seinen Recherchen während „Civil War“, wie er die Kameraden im Ernstfall ausschalten kann, beruhen, und die der geniale Wissenschaftler durch Red Onslaughts geschickte Manipulationen sogar selbst erbaut hat, ohne sich daran zu erinnern.

Ein Avenger und ein X-Man nach dem anderen fallen. Es scheint keine Hoffnung mehr zu geben – doch dann erscheint jemand, mit dem keiner rechnete, und er hat sowohl einen Plan als auch die notwendige Verstärkung bei sich.

Es ist immer sinnvoll, wenn man die Vorgeschichte kennt, in dem Fall, wie der Konflikt zwischen den X-Men und Avengers mit Red Skull ins Rollen kam und wie er in „Uncanny Avengers“ 5 endete. Sollte man die Episoden nicht gelesen haben, dann hilft eine kurze Einführung in die Handlung hinein, in der sich die vereinten Helden mit einem übermächtigen Gegner konfrontiert sehen, den einer von ihnen unabsichtlich geschaffen hat und der fast alle ihre Geheimnisse kennt, die er skrupellos gegen sie verwendet.

Der Kampf ist so gut wie verloren, Red Onslaught hat nahezu alle Mutanten und Personen mit speziellen Fähigkeiten eliminiert, indem er sie durch Pym-Partikel schrumpfte und gefangen nahm – sie zu töten wäre doch etwas zu heftig gewesen und hätte bestimmt so manchen Fan verschreckt. Zu verraten, was beziehungsweise wer als nächster eingreift, würde die Überraschung zerstören, sodass man nur anmerken möchte: Diese Überraschung ist gelungen!

Die sich aus all dem ergebenden Konsequenzen dürften weitreichend sein und selbst die mutigsten Spekulationen übertreffen. Abgerundet durch gefällig Illustrationen macht das Event neugierig auf das Kommende, und um keine wichtigen Details zu versäumen, sollte man alle Hefte der Haupthandlung und die Tie-ins in der richtigen Reihenfolge lesen. „Axis“ dürfte für alle Sammler zu einem neuen Highlight werden, vergleichbar „M-Day“, „Civil War“ und „Avengers vs. X-Men“.