D9E – Die neunte Expansion 7: Agenten der Hondh, Matthias Falke (Buch)

D9E – Die neunte Expansion 7
Agenten der Hondh
Matthias Falke
Titelbild: Ernst Wurdack
Wurdack, 2015, Paperback, 274 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-95556-016-4 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Nachdem die Scardanelli den Mengerschwamm durchquert und auf ein unbekanntes riesiges kristallförmiges Objekt, das den Hondh zugeschrieben werden kann, gestoßen waren, kam es zur Katastrophe. Die Mannschaft, unter der sich ein Serienkiller verbarg, wurde nach und nach getötet, nur drei Menschen gelang es zu überleben.

Als erster machte sich der Mörder auf den Weg zurück in menschlich besiedeltes Gebiet. Die beiden anderen Überlebenden, Manuel und Nola, konnten sich später mit einigen Artefakten und einem offensichtlich mumifizierten Leiche eines Hondh zu einem der Planeten der Den-Haag-Stiftung durchschlagen. Zu verdanken hatten sie dies auch ihrem Navigator, der seinen Geist in die KI eines Shuttles hochgeladen hat.

Nachdem sie der intensiven Befragung des Instituts glücklich entkommen sind, machen sie sich auf die Suche nach denen, die ihrem einstigen Kommandanten den heißen Tipp gegeben hatten, wo er und seine Crew das Hondh-Artefakt entdecken könnten – und sie finden sich auf der nächsten Expedition zu eben jenem Objekt der Hondh wieder.

Dass sie dabei sowohl von Agenten der Hondh als auch von Abgesandten des Instituts begleitet werden, ist noch nicht das Sensationellste – ihr Raumschiff, das erste Modell der dritten Generation, ist geradezu revolutionär; und dann stoßen sie auf Beweise für die nächste Expansion der Hondh…

Matthias Falke ist uns aus seiner eigenen Reihe um die „Entymesis“ ein Begriff. Hier hat er mehr als überzeugend bewiesen, dass er ebenso intelligent wie packend zu unterhalten weiß. Auch in seinem ersten Beitrag zu der „D9E“-Shared-World-Reihe („Kristall in fernem Himmel“) führte er die Handlung deutlich voran. Erstmals bekamen wir nähere Informationen zu den Hondh, kamen den mysteriösen Invasoren ein wenig auf die Spur.

In seinem zweiten „D9E“-Roman führt er seinen Plot nahtlos fort. Dabei überzeugte er mich nicht nur mit der einfühlsamen Charakterzeichnung, sondern auch mit seiner Beschreibungen der technischen Errungenschaften. Das neue Raumschiff, mit dem die Expedition durchgeführt wird, begeistert in seine detailreichen Darstellung, und die Handlung selbst hält jede Menge spannender und dramatischer Szenen für den Leser bereit. Damit noch nicht genug, darf Falke die bislang doch noch relativ diffuse Bedrohung durch die Hondh konkretisieren – und das verheißt für die Zukunft der Reihe nichts Gutes, denn die Hondh haben ihre Flotte in Marsch gesetzt. Falke gelingt es dabei die Fremdartigkeit der auf Silikonbasis existierenden Fremdwesen überzeugend anzudeuten und ihre ganz andere Daseinswahrnehmung als überzeugendes Element in die Handlung einzuführen.

So ist dies ein Roman, der den großen Handlungsbogen deutlich voranbringt, der inhaltlich wie handwerklich überzeugt und fasziniert.