Justin Somper: Kampf um den Thron – Battle of Princes 1 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Samstag, 04. April 2015 10:07

Nach Jahrzehnten das Kampfes gegen seine Nachbarn ist im Fürstentum von Archenfield endlich Ruhe und Frieden eingekehrt. Nach dem Tod des alten Regenten hat Prinz Anders die Herrschaftsbürde übernommen und regiert das Land weise und auf Ausgleich bedacht. Die äußeren Feinde wurden befriedet, besänftigt und zu Verbündeten gemacht, eine Zeit des Wohlstands scheint vor dem Fürstentum zu liegen.

Da erreicht die Bevölkerung eine schockierende Nachricht: Der Prinz wurde in seiner eigenen Feste gemeuchelt, Gift soll es gewesen sein. Die Grenzen werden, durch Falken unterrichtet, schnell geschlossen, die Aufzeichnungen der Garde legen dar, dass niemand das Land in den letzten zwei Wochen verlassen hat.

Jared, der jüngere Bruder des ermordeten Prinzen, übernimmt mit 16 Jahren die Herrschaftsbürde. Unterstützt vom Rat der Zwölf, einem Gremium, das ihm Hilfe und Anleitung zugleich bieten soll, soll er für Kontinuität und Stabilität sorgen. Dass Jared eigentlich nie Herrscher werden wollte, dass der introvertierte, unsichere Jüngling kaum weiß, wie er sich verhalten geschweige denn, wie er regieren und den Täter fassen soll, erschwert ihm die Bürde der Krone. Als die schwangere Frau seines gemeuchelten Bruders ebenfalls einem Mordkomplott zum Opfer fällt, ahnt der Junge nicht nur, dass der Täter noch in der Feste sein muss, er weiß auch, dass sein eigenes Leben in Gefahr ist.

Nur zu bald merkt er, dass alle im Rat der Zwölf ihre eigenen Ziele verfolgen, dass er auf niemanden bauen kann. Nur in der aufgeweckten Nichte des Hofarztes findet er eine Verbündete, die ihm bei der Suche nach Motiv und Täter tatkräftig zur Seite steht…

Was uns der gefeierte Jugendbuchautor Justin Somper („Vampiraten“-Bücher) hier als ersten Band einer neuen All-Age-Fantasy-Serie vorlegt, das überrascht den Leser. Statt des x-ten Aufgusses des „Herrn der Ringe,“ natürlich komplett mit Orks, Elfen und Zwergen, präsentiert er uns einen waschechten Kriminalplot in einem mittelalterlichen Umfeld ohne großen Fantasy-Touch. Zauberer sucht man ebenso vergebens wie Drachen, stattdessen trifft man auf jede Menge Geheimnisse, Intrigen, finsteren Verrat und markante Figuren.

Unsere beiden Protagonisten – der sich plötzlich und unerwartet der Herrschaftsbürde gegenübersehende Jared und die naseweise Asta – dienen als ideale Identifikationsfiguren für den Leser, um und durch deren neugierige, so manches Mal aber auch angstvollen Augen, sich auf die Suche nach dem Täter zu machen. Das hat viel innere Spannung, jede Menge Dramatik und kommt erfreulicherweise weitgehend ohne große Gewaltschilderungen aus.

Stilistisch erfreulich niveauvoll und angenehm zu lesen blättern sich die Seiten fast wie von selbst um, folgen wir unseren beiden Helden gerne und gebannt ins Abenteuer. Die Zeichnung dieser ist lebensecht, ihre Entwicklung gut nachvollziehbar.

Natürlich ist die Handlung mit diesem Band noch nicht abgeschlossen, bereits im April 2015 geht es glücklicherweise- ich sage nur: ein wirklich fieser Cliffhanger wartet im Finale! – mit Band 2 weiter.

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