Das Haus Zamis 41: Teufelstaufe, Rüdiger Silber & Logan Dee (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 01. April 2015 08:48
Das Haus Zamis 41
Teufelstaufe
Rüdiger Silber & Logan Dee
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2015, Taschenbuch, 204 Seiten, 14,95 EUR (auch als eBook erhältlich)
Von Carsten Kuhr
Nach wie vor ist Coco Zamis auf der Suche nach ihrem ungeborenen Kind. Trotz all der Opfer, die sie bislang schon gebracht hat, trotz der Abenteuer, die sie in Moskau zu überstehen hatte, hat Asmodi ihr den Fötus nicht ausgeliefert. Stattdessen hat ihr eigener Vater als Oberhaupt der Sippe das ungeborene Kind, dessen Vater entweder der Fürst der Schwarzen Familie oder deren Gegner Dorian Hunter ist, übernommen und einer Dämonen-Amme zur Obhut und Aufzucht anvertraut.
So einfach aber lässt sich eine werdende Mutter, auch wenn sie schwarzblütig ist, nicht von ihrer Leibesfrucht trennen. Coco zieht alle Register, geht den wenigen Hinweisen, die sie über den Aufenthaltsort ihres Kindes hat, nach, und wird in London fündig. In der Jugendstilvilla Hunters trifft sie nicht nur auf den Dämonenkiller, der aber merkwürdigerweise keine Erinnerung an sie zu haben scheint, sondern auch auf eine merkwürdige Haushälterin und einen charismatischen Händler für dämonische Artefakte, der einen Splitter von Charons Stab im Angebot hat.
Im zweiten Teil des Buches begleiten wir Coco und ihren neuen Lover nach Würzburg. Hier sind sie auf der Suche nach dem Kelch der Gräfin Báthory mit dessen Hilfe Cocos ungeborenes Kind vor Asmodi in Sicherheit gebracht werden soll. Dass der neue Mann an der Seite Cocos der Dunklen Loge, einer Gemeinschaft von Hexern, Satansjüngern und Magiern die sich außerhalb der Dunklen Familie bewegt, angehört, ist dabei noch nicht einmal die aufsehenerregendste Neuigkeit, die auf Coco wartet – ihr Lover offenbart ihr, dass sie selbst auch durchaus der Dunklen Loge angehören könnte.
Einmal mehr hat sich Uwe Voehl einen packenden Plot voller unerwarteter Wendungen einfallen lassen. Insbesondere der erste Roman hält dabei einige bemerkenswert gelungene Gruselszenen für den Leser bereit. Nicht nur, dass man dem Text Rüdiger Silbers anmerkt, dass der Verfasser minutiös über die Wiener Friedhöfe und ihre Bewohner recherchiert hat, die dunklen Beschwörungen, die Ghoule und Dämonen sind wahrlich nicht von schlechten Eltern, zumal es dem Autor gelingt, Vieles nur anzudeuten und so weiter Spannung und Atmosphäre zu erzeugen. Das ist schon beeindruckend und weckt Appetit auf mehr.
Logan Dee setzt dann die Handlung stimmig aber nicht mehr ganz so bestechend fort. Die Einführung der Dunklen Loge wird sicherlich in der Zukunft noch eine wesentliche Rolle im Coco-Zamis-Universum spielen.
Insgesamt ein herausragender erster Roman, dem sich ein solider zweiter Roman anschloss und der neugierig darauf macht, wie es weitergehen wird.