Batman Collection: Jim Aparo 3 (Comic)

Batman Collection: Jim Aparo 3
(The Brave and the Bold 123-136)
Autor: Bob Haney
Zeichnungen: Jim Aparo
Übersetzung: Marc-Oliver Frisch
Panini, 2014, Paperback, 268 Seiten, 24,99 EUR, ISBN 978-3-95798-062-5 (auch als Hardcover erhältlich, 39,00 EUR)

Von Frank Drehmel

Erneut spendiert uns Panini einige echte Team-up-Klassiker aus der Comic-Reihe „The Brave and the Bold“, die, geschrieben von Bob Haney und gezeichnet von Jim Aparo, im Original zwischen Dezember 1975 und September 1977 erschienen sind; und erneut ist der Haupt-Protagonist Batman, dem zahlreiche Helden des DC-Universums mal mehr, mal weniger in seinem Kampf gegen die absonderlichsten Gegner zur Seite stehen.

So bringt der Mitternachtsdetektiv gemeinsam mit Metamorpho einen fehlgeleiteten Plastic Man auf den rechten Weg zurück, rettet zusammen mit Sgt. Rock auf Erde Prime einem gewissen Jim Aparo den Arsch, tritt mit Flash gegen einen asiatischen Despoten an, fightet mit Aquaman unter Wasser gegen pöse Puben und zieht ansonsten mit so illustren Helden wie Deadman,. Mr. Miracle, Green Arrow, Wonder Woman und vielen anderen mehr um die Häuser.

Obgleich – wie der Titel schon sagt – diese Story-Zusammenstellung vorderst das Schaffen des Zeichners Aparo belegen soll, ist es an dieser Stelle kaum möglich, die Haney-Storys zu abstrahieren. Und eben diese Storys decken von total idiotisch – insbesondere das Erde-Prime-Konzept, ein Konzept unserer realen Welt, mit und in der einige fiktive Heroen interagieren, gehört zum Dämlichsten, was sich DC-Kreative je einfallen ließen – bis hin zu genial durchgeknallt ein breites Spektrum an Qualitätsstufen ab, sodass als verbindendes Element, quasi als Konstante in einem chaotischen Universum, tatsächlich Aparos lebendig-naturalistische Umsetzungen von Haneys Ideen gesehen werden dürfen, die Batman stilistisch für viele Jahre prägten.

Dass selbst die hanebüchensten dieser 14 Geschichten Spaß machen (können), liegt vor allem an den markigen Dialogen und den – euphemistisch ausgedrückt – prägnanten Kapitelüberschriften, die eine so trashige Hard-Boiled-Note haben, dass sie an gute alte „Jerry Cotton“-Heftromane und Sam-Spade-Geschichten erinnern. Wer klatscht nicht begeistert bei Überschriften wie „Der Hinterhalt der grausigen Grimasse“, „Die Klauen des Kaiseradlers“, „Die Hexe mit der Wumme“ oder „Der gestiefelte Kadaver“ begeistert in die Hände?!

Und so stereotyp und schematisch Aufbau und Dramaturgie der Storys auch sein mögen, so gelingt es nicht zuletzt dank Aparos lebendigen Stils mit seinen ständig wechselnden Perspektiven, der klaren Linienführung und ausdrucksstarken Mimiken, den Leser selbst in den erzählerisch schwachen Momenten bei der Stange zu halten.

Fazit: Trashig, schrill und quicklebendig. Comic-Nostalgie pur.