Iron Man: Jagd auf Cyclops (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 10. März 2015 11:57
Sean Ryan
Iron Man: Jagd auf Cyclops
(Uncanny X-Men Special 1, Iron Man Special 1, Nova Special 1, 2014)
Aus dem Amerikanischen von Alexander Rösch
Titelillustration von Gary Choo
Zeichnungen von Ron Ackins, Rahmat Handoko, John Timms u.a.
Panini, 2015, Paperback, 100 Seiten, 12,99 EUR
Von Irene Salzmann
Damit haben die X-Men nicht gerechnet: Ein Raumschiff zwingt ihren Jet zur Bruchlandung, und Cyclops wird direkt vor der Nase seiner Kameraden entführt. Um ihn zu befreien, infiltrieren einige seiner Schüler die Weltraum-Basis der Organisation SWORD. Tatsächlich finden sie wichtige Hinweise – und Iron Man, der sich ihnen anschließt, da er mit Death’s Head, der einwandfrei als Kidnapper identifiziert wurde, noch eine Rechnung offen hat.
Allerdings hat dieser lediglich einen Auftrag ausgeführt und Cyclops Monark Starstalker übergeben, der entsetzt feststellt, dass er den verkehrten Summers-Bruder an Bord hat und somit sein Problem, das mit Havok/Alex Summers zu tun hat, nicht aus der Welt schaffen kann. Die X-Men folgen der Spur bis zu Atratus, dem Monark verpflichtet ist, wobei ihnen Iron Man und die SWORD-Agenten auf den Fersen sind. Auch der neue Nova, Sam Alexander, wird in die Angelegenheit hineingezogen, wenngleich Monark seinen totgeglaubten Vorgänger um Vermittlung hatte bitten wollen.
Die Situation eskaliert, denn Atratus Gefährtin fühlt sich von den vielen unwillkommenen Gästen bedroht und will sie eliminieren lassen…
Es gibt eine Vielzahl Personen, die Cyclops fassen und vor Gericht stellen wollen, weil er unter dem Einfluss der Phoenix-Kraft zahlreiche Verbrechen begangen und Professor X alias Charles Xavier ermordet hat. Immer wieder konnte er knapp seinen Häschern entkommen, doch diesmal fällt er in die Hände von jemandem, der ganz andere Motive verfolgt – und eigentlich nach Havok suchte. Pech, dass Death’s Head den falschen Bruder erwischte, den Fehler nicht korrigieren wollte und Monark nun absolut ratlos ist, was er als Nächstes anfangen soll.
Für die X-Men kam dieser Übergriff völlig unerwartet. Zeit zum Lamentieren bleibt ihnen jedoch nicht. Einige von Cyclops’ Schülern unter der Leitung von Magik alias Illyana Rasputin brechen sofort auf, um ihren Anführer zu suchen und aus der Gewalt seines Entführers zu befreien. Iron Mans Unterstützung erweist sich zunächst als nützlich, dann jedoch als lästig, weil auch er Cyclops inhaftieren möchte. So trennen sich die Wege der X-Men und von Iron Man wieder, doch lässt er sich nicht so leicht abschütteln.
Angesichts der Hilfslosigkeit und des Selbstmitleids von Monark sowie der Beteiligung von so vielen verschiedenen Interessensgruppen überrascht es nicht, dass das Ganze in einem einzigen Chaos gipfelt mit deutlichen Comedy-Elementen. Das ist gar nicht mal so schlecht, waren die jüngsten Abenteuer der X-Men doch eher ernst und dramatisch. Den leichten Humor und die persönlichen Konflikte, die früher gleichberechtigt neben der spannenden Handlung abliefen, vermisst man in dieser düsteren Marvel-Welt.
Die Zeichnungen wirken etwas comichaft, gehen aber in Ordnung. Mit den Titelillustrationen der einzelnen Hefte, welche zu diesem in sich abgeschlossenen Abenteuer zusammengefasst wurden, können die Werke von drei verschiedenen Pencilern allerdings nicht mithalten. Dennoch ist der Band erstaunlich homogen.
„Iron Man: Jagd auf Cyclops“ ist ein actionreiches SF-Abenteuer, das ein wenig an „Star Wars“ 1 angelehnt scheint. Die jungen X-Men bewähren sich im All, und wäre die Situation nicht so ernst, wäre sie urkomisch. Dennoch darf stellenweise geschmunzelt werden. Es ist hilfreich, wenn man nicht nur mit den X-Men, sondern auch mit den übrigen Charakteren vertraut ist, doch lässt sich der Band auch ohne weitere Vorkenntnisse gut lesen.