Matthias Falke: Der Zthronmische Krieg (Buch)

Matthias Falke
Der Zthronmische Krieg
Enthymesis Zthronmoc Trilogie 2
Titelillustration von Alexander Preuss
Begedia, 2014, Taschenbuch, 406 Seiten, 14,50 EUR, ISBN 978-3-95777-001-1 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Die Menschheit hat den Krieg gegen die Sina gewonnen und damit unfreiwillig und vor allem unvorbereitet deren galaktisches Imperium übernommen. Ähnlich, wie es schon in der Geschichte der Punischen Kriege der Fall war, muss die neue Hegemonie nun gesichert, für Ordnung und Respekt gesorgt werden. Immer wieder flackern Rebellionen auf, wird ausgetestet, inwieweit die Menschheit bereit ist, ihre Vorreiterrolle zu verteidigen.

Commodore Frank Norton, Befehlshaber der MARQUIS DE LAPLACE, darf sich auf der Raumstation Torus mit den Politkern und Gesandten der Rassen, die zusammen eine neue Union aus der Taufe heben wollen, auseinandersetzen.

Derweil ist seine Geliebte Jennifer an Bord der ENTHYMESIS ins System der Zthronmischen Aggressoren geeilt, um dort den Fehdehandschuh der Aliens aufzunehmen. An Bord der sineasischen Raumstation Alpha Ceti Tau hat sie eine Falle aufgestellt und ist dabei wie eine Anfängerin in einen weit perfideren Hinterhalt getappt. Verraten und geschlagen havariert sie über dem Wüstenplaneten der Säbelzahntiger und wird gefangengenommen und gefoltert, während die Menschheit politisch ausmanövriert wird.

So scheint der Herrschafts- und Führungsanspruch der alten Union gebrochen, die Menschen verraten und gedemütigt zu sein. Doch so einfach geben sich Jennifer und Frank Norton nicht geschlagen...

Mit vorliegendem Mittelband der „Zthronmoc“-Trilogie betritt Falke Neuland. Nicht nur, dass der Roman eigentlich in sich nicht wirklich abgeschlossen ist, die Handlung setzt nahtlos am Finale des ersten Teils an und endet mit einem Cliffhanger; auch inhaltlich geht es weit martialischer zu, als bislang gewohnt.

Die Beschreibung des Raumkampfes gegen die Säbelzahntiger-Aliens hält dabei für den Leser das bereit, was dieser von einem entsprechenden Roman erwartet. Voller Action, Tempo und Spannung geht es hinein in die Weltraumkämpfe, deren Beschreibung sich hinter den Konkurrenten nicht zu verstecken braucht. Dafür sind die philosophischen Einschübe des Verfassers, in denen er seine Handlung in einen geschichtlichen Kontext setzt und bewertet, diesmal Mangelware.

Bei der Lektüre hatte ich so manches Mal den Eindruck, dass sich Falke von der aktuellen politischen Situation hat inspirieren lassen. Hier wie dort wird mit der Waffe und dem Überraschungsmoment in der Hand Politik gemacht, während die politischen Gremien ausmanövriert werden und die Aggressoren auf Verzögerungstaktik setzen.

So ist dies ein sehr temporeicher, actionreicher Roman der uns eine gewisse Hilflosigkeit unserer Helden zeigt und diese zunächst im Finale etwas ratlos zurücklässt. Weiter geht es in dem im Dezember erschienen Band „Die Palisaden von S’Deró“.

Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, dass der Begedia Verlag mit der Herausgabe der insgesamt sieben Trilogien – immerhin zusammen 21 Bücher – (von denen drei Trilogien bereits komplett vorliegen) ein merkantiles Risiko eingeht, das Bewunderung und Unterstützung verdient. Man ist beim Verlag von der Qualität des Stoffes überzeugt – und ich kann dies nach Lektüre der bislang erschienen Bände nur bestätigen. Matthias Falke schreibt stilistisch auf hohem Niveau und inhaltlich ebenso anspruchsvoll wie interessant, so dass die angekündigten Titel in schöner Regelmäßigkeit pünktlich erscheinen.