Tibor 7: Aufbruch ins Unbekannte, Achim Mehnert (Buch)

Tibor 7
Aufbruch ins Unbekannte
Achim Mehnert
Titelillustration von Hansrudi Wäscher
VPH, 2015, Hardcover, 254 Seiten, 39,90 EUR

Von Carsten Kuhr

Gerade hatte Tibor noch eine Siedlung von weißen Goldgräbern gerettet, da naht schon neues Unheil. Ein Professor macht sich mit seiner Assistentin auf, im unerforschten Innern des Schwarzen Kontinents nach Sauriern zu suchen. Dass Tibor weiß, dass die urzeitlichen Tiere hier überlebt haben, bringt ihn in Erklärungsnot, ahnt er doch, dass, sobald diese Tatsache bekannt wird, sein Urwald von Forschern und Touristen überrannt werden wird.

Um den Professor auf eine falsche Spur zu locken, schließt er sich der Expedition an. Mit an Bord sind auch zwei US-amerikanische Regierungsbeauftragte, die eine von der Venus kommende, in der grünen Hölle notgelandete Raumkapsel suchen.

Als sich auch noch zwei Verbrecher anschließen und Geiseln nehmen, scheint die Dramatik nicht mehr zu übertreffen sein. Doch dann muss Tibor feststellen, dass die Raumkapsel nicht nur Daten transportiert hat, sondern auch eine Tentakelpflanze von der Venus, die ihren Siegeszug über die Fauna des Urwalds antritt. Jetzt ist guter Rat teuer…

Was hatte sich Hansrudi Wäscher für seine Fans und Leser nicht für wunderbare Geschichten einfallen lassen. Eine heimtückische Heimsuchung durch eine Pflanze von einem anderen Planeten, dazu überlebende Saurier kombiniert mit dem Urwald in all seiner urwüchsigen Pracht, einheimische Stämmen – sogar Kannibalen haben ihren Auftritt – und fiese Verbrechern, da ist Langeweile ein Fremdwort.

Geschickt hat Achim Mehnert aus diesen Bestandteilen seinen Roman zusammengestellt und überzeugt erneut durch eine sehr stimmungsvolle Darstellung der beschriebenen Naturwunder. Natürlich sind die Figuren, allen voran die Bösewichte, stereotyp und oberflächlich gezeichnet, wiederholen sich die Grundschemata, in denen es im gerechten Kampf gegen die Bösewichte geht. Aber ist dies in diesem Fall wichtig? Ich denke, nein. Das sind schlicht Bücher, die uns in unsere Jugend zurückführen, als wir zwischen den Seiten von Büchern und auf den Blättern der Piccolos in die große weite Welt entfleuchten, und auf Abenteuer auszogen.

So bietet das Buch packende Schilderungen, jede Menge Flair und beweist einmal mehr, dass „Tibor“ von seiner Faszination nichts verloren hat.