Ryk Brown: Unter fremden Sternen – Die Frontier-Sage 2 (Buch)

Ryk Brown
Unter fremden Sternen
Die Frontier-Saga 2
(The Rings of Haven)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Norbert Stöbe
Heyne, 2014, Taschenbuch, 256 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-453-31543-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Vor gut eintausend Jahren hat eine bio-digitale Seuche die Menschheit und ihre Kolonien fast ausgelöscht. Überall flohen die Menschen in unbekannte, nicht verseuchte Gegenden des Alls und gründeten neue Kolonien, die nach und nach ihre Herkunft vergaßen. Seit man im solaren System vor dreißig Jahren eine Datenarche gefunden hat, geht es langsam wieder aufwärts mit der Menschheit. Allerdings drohen die Yung schon bald das solare System anzugreifen.

Als man einen revolutionär neuen Antrieb testet, passiert das Undenkbare – eine gleichzeitige Antimaterie-Explosion führt dazu, dass die „Aurora“ nicht wie vorgesehen 10 Lichtjahre springt, sondern gleich 1000 Lichtjahre von ihrem Kurs abkommt. Dass sie mitten in einem Raumgefecht herauskommen, und dass die meisten der erfahrenen Offiziere sterben, vergrößert die Last, die auf dem jungen Piloten Nathan, dem das Kommando zufällt, ruht.

Um die schwer angeschlagene „Aurora“ wieder flott zu bekommen, schließt man sich den Rebellen an und sucht in einem abgelegenen System nach einer Möglichkeit, Geld zu verdienen. Ersatzteile sind teuer, so dass man bei der Ernte in einem abgelegenen Ringsystem helfen will. Dass ihr Kontakt ganz eigene Pläne hegt, dass selbst unschuldig erscheinende Bauern eine gewalttätige Vergangenheit haben und schon Häscher nach der scheinbar hilflosen „Aurora“ und ihrer entbehrlichen Crew suchen, erweist sich in der Folge als schwierige Bürde...

Wie schon im ersten, in den USA im Internet erstveröffentlichten Band der Serie, bietet auch vorliegenden Fortsetzung gewohntes Lesefutter. Wir haben Ähnliches bereits oft gelesen, die angeschlagene Crew muss sich in unbekannter Umgebung mit Verrätern, zweifelhaften Verbündeten und aggressiven Gegnern herumschlagen und versuchen, den Weg nach Hause zu finden.

Das ist von seinen Bestandteilen her nicht eben neu, liest sich aber flüssig und angenehm auf einen Rutsch durch. Es kommt zu den erwarteten Gefechten, in denen unsere Crew den Nimbus des Underdogs für sich reklamieren kann, weitere Verbündete werden eingeführt, und wir erhalten einen Blick auf die Machtzustände in diesem Teil der Galaxie.

So bietet das Buch auch keinen Abschluss – der Autor hat mittlerweile in den USA bereits Band 7 de ebook-Reihe vorgelegt – sondern er bereitet eher das Feld für weitere Fortsetzungen. Ob Heyne diese veröffentlichen wird, bleibt abzuwarten.