Mary Janice Davidson: Kein Biss unter dieser Nummer (Buch)

Mary Janice Davidson
Kein Biss unter dieser Nummer
Betsy Taylor 12
(Undead and Unsure)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Corinna Wieja
Titelillustration von Carolin Liepins
Lyx, 2014, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 312 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-8025-9244-7 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Betsy Taylor, Vampirkönigin und Eigentümerin eines ganzen Hauses voller Designerschuhe, hat das Unmögliche geschafft. Sie hat Satan getötet. Ja, Sie hören richtig, Schwert durchs Herz und dann, um auch ja ganz sicher zu gehen, Rübe ab! Nun ist die Hölle ohne Führung und in Aufruhr, doch Betsy ist glücklich. Ist glücklich?

Ihre beste Freundin Jessica ist gleichzeitig mit allen Babys schwanger, die sie je in ihrem Leben empfangen wird, ihr Zombie-Freund Marc kümmert sich als ehemaliger Arzt um die unmäßige Ernährung der werdenden Mutter und Betsys Halbschwester Laura, die Tochter Satans und nominelle Herrscherin über die Hölle, ist beleidigt. Mehr noch, sie ist stinkesauer und entführt Betsy in die Unterwelt. Hier trifft diese auf eine Frau, die Betsy nie im Leben – oder Tod – wiedersehen wollte: ihre Stiefmutter. Damit nicht genug, stößt sie auf der Suche nach Rettung auf immer neue, alte Bekannte….

Unsere Schuh- und Designerklamotten-Queen ist wieder da. Nachdem sie im letzten Band etwas gar Außergewöhnliches vollbracht hat, darf sie sich nun mit den direkten und indirekten Folgen ihrer Glanztat herumschlagen.

Leider aber dauert es etwas, bis die Handlung in Gang kommt. Fast die Hälfte des Buchs vergeht mit langatmigen Dialogen, die die Spritzigkeit früherer Bücher vermissen lassen, bis sich der Plot auch nur geringfügig in Gang setzt. Bis dahin langweilten mich die Beschreibungen der Vorbereitungen zu einem – verspäteten – Thanksgiving-Versöhnung-Dinner eher, als dass ich hier gebannt den Seiten folgte. Spät, zu spät, besinnt Davidson sich auf ihre Stärken. Erst beim Besuch der Hölle kommt das typische Flair der Betsy-Taylor-Romane auf, nimmt die Handlung Fahrt auf und beginnt den Leser zu fesseln.

Die Serie hat sich leider etwas totgelaufen, die Konzentration auf die wenigen Protagonisten, die hanebüchene Idee, über eine Manipulation der Vergangenheit eine neue Grundsituation zu schaffen, erweist sich als Fehlschlag.