Conan 19: Im Zeichen des Phoenix (Comic)

Timothy Truman, Howard Chaykin, Ron Marz, Patrick Robertson, Robert E. Howard
Conan 19: Im Zeichen des Phoenix
(King Conan: The Phoenix on the Sword 1-4, Robert E. Howard’s Savage Sword 5, Conan: The Daughters of Midora and other Stories, Conan: Iron Shadows in the Moon and other Stories, 2011/2012)
Aus dem Amerikanischen von Michael Strittmatter
Titelillustration von Andrew Robinson
Zeichnungen von Thomas Giorello, Howard Chaykin, Bart Sears, Patrick Robertson
Panini, 2012, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,95 EUR, ISBN 978-3-86201-499-6

Von Christel Scheja

„Im Zeichen des Phoenix“, die 19. Graphic Novel beschäftigt sich auch weiterhin mit dem älteren Conan und erzählt überwiegend von seinen Erlebnissen, kurz nachdem er sich selbst zum König von Aquilonien gekrönt hat.

Ein junger Schreiber kommt erstmals in Berührung mit dem legendären Herrscher, der in Ehren ergraut, aber immer noch kampfbereit und stolz ist. Nach einer rauen aber freundlichen Begrüßung erfährt er von Begebenheiten aus der Zeit, in der dieser noch nicht ganz so sicher auf dem Thron saß, weil es noch genügend Männer gab, die gegen ihn arbeiteten, allen voran der ehemalige Heerführer und Adlige Ascalante, der nun in Ungnade gefallen sein Leben als Räuber und Wegelagerer fristet.

Er schart eine Gruppe Unzufriedener um sich, unter anderem auch den Sänger Rinaldo, der von Conan recht hoch geschätzt wurde. Was er seinen Mitverschwörern aber verschweigt ist ein Verbündeter, der zwar seine große Macht verloren hat, aber sich immer noch in den dunklen Künsten auskennt. Allerdings ist Toth-Amon nicht länger gewillt, das Joch der Sklaverei zu erdulden und nutzt die Gunst der Stunde, als alle Sinne seines Herrn auf ein anderes Ziel gerichtet sind und seine Wachsamkeit nachlässt...

In einer zweiten Geschichte stirbt eine der jungen Konkubinen des Königs, aber Conan ist längst erfahren in den Intrigen des Hofes und erkennt das Komplott, das dahinter steckt, ehe es ihn vernichten kann.

Dazu kommen noch zwei kurze Episoden aus seiner Jugend.

Die Geschichten sind wieder in sich abgeschlossen und können ohne Vorkenntnisse verstanden werden, so dass ein Einstieg in die Saga immer noch möglich ist. Die Autoren und Künstler zeigen einen ergrauten Conan, der seinen Biss aber immer noch nicht verloren hat und beweist, dass er noch immer seinen Instinkten trauen kann, obwohl er sich mittlerweile an das Leben in einer viel komplizierteren Zivilisation gewöhnt hat.

Die erste Geschichte ist ein klassisches Sword & Sorcery-Abenteuer, in dem die Magie gleich doppelt zu ihrem Recht kommt. Denn erstmals muss sich Conan nicht nur dunkler Magie stellen, er begegnet auch Kräften, die ihm und den Menschen Aquiloniens wohlgesonnen sind. Die Handlung ist recht simpel und geradlinig gehalten, aber Action und ruhigere Szenen, in denen vieles erklärt wird, wechseln sich ab und sorgen so für Lesegenuss. Etwas ruhiger ist da die zweite Geschichte, sie zeigt aber einen gereiften König, der genau weiß, was er tun muss. Die beiden restlichen Episoden aus seiner Söldner- und Diebeszeit scheinen eher schmückendes Beiwerk zu sein, sie sind aufgrund ihrer Kürze eher belanglos.
Alles in allem bietet die Graphic Novel solides Artwork, das vor allem in den ersten beiden Geschichten überzeugen kann.

„Im Zeichen des Phoenix“ ist eine solide Sammlung von Fantasy-Geschichten, die zwar keinen Tiefgang besitzen aber durchaus mit spannenden Abenteuern aufwarten können. Wie immer dürften sich vor allem Sword & Sorcery-Fans angesprochen fühlen, die besonders actionreiche Kämpfe mögen.